Heidelberg. Kommen bald noch mehr Touristen aus aller Welt an die schöne Stadt am Neckar? Wie die Heidelberger Stadtverwaltung heute mitteilte, soll das dortige Schloss noch in diesem Jahr neu gestaltet werden. Um eine noch romantischere Schlossruine zu schaffen, seien mehrere Regimenter der französischen Armee dazu eingeladen worden, das Gebäude in einer feierlichen Zeremonie erneut zu zerstören.
"Über die letzten Jarhunderte hat das Heidelberger Schloss Millionen von internationalen Besuchern angelockt, die dem Charme der romantischen Ruine erlegen sind", erklärt dazu Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner. Deshalb sei es nur schlüssig, den touristischen Wert des ehrwürdigen Sandsteingemäuers nach so langer Zeit erneut zu steigern.
"Wir haben noch den ein oder anderen Turm da oben rumstehen, der als gesprengter Trümmerhaufen sicher ein herrliches Postkartenmotiv abgeben würde", so Würzner. Überhaupt gebe es derzeit noch zu viele korrekt aufeinanderliegende Steine, um wirklich von einer malerischen Ruine sprechen zu können. "Da geht noch mehr", kommentiert der Oberbürgermeister. Die Entscheidung, die Umgestaltung an Frankreich zu vergeben, sei hingegen eine einfache Frage der Tradition gewesen - schließlich hatten die Franzosen mit ihrer Zerstörung der Befestigungsanlagen im Jahr 1693 maßgeblich zum Ruf des Schlosses als eine der berühmtesten Ruinen Deutschlads beigetragen.
Nach Abschluss der für August geplanten Aufwertung erhofft sich die Stadt insgesamt nach eigenen Angaben einen Tourismuszuwachs um bis zu 60 Prozent. Denn gerade für die Touristen seien die Vorteile enorm. So soll etwa ein Teil des Schlossgartens durch gezielten Kanonenbeschuss zum Einsturz in Richtung Neckar gebracht werden. Dadurch sollen Besucher künftig keinen mühsamen Marsch auf den Schlossberg mehr antreten müssen, um erste Ruinen zu bestaunen. Ob die Franzosen bei ihrer Zerstörungsaktion auch die Stadt plündern dürfen, steht derzeit noch im Gemeinderat zur Diskussion. (dte)
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