Nahverkehr

Neuer S-Bahn-Zug "Mireo" mit Premierenfahrt von Mannheim nach Bensheim

Der "Mireo" ist der neue Zug, der ab dem 13. Dezember auf den Strecken S 5/ S 51 und S 9 der S-Bahn-Rhein-Neckar unterwegs sein wird. Insgesamt 57 Züge im Wert von 270 Millionen Euro liefert Siemens bis Herbst 2021 aus.

Von 
Bernhard Zinke
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Bekommt einen frischen Anstrich: die S-Bahn Rhein-Neckar. © Deutsche Bahn AG

Rhein-Neckar. Denis Otto-Romero ist begeistert. „Super. Er fährt leise, reagiert schnell, bremst gut.“ Der Zugführer sitzt vor einem sehr übersichtlichen Steuerpult, das mit vergleichsweise wenigen Instrumenten und Bedienelementen auskommt. Es ist die Premierenfahrt des neuen „Mireo“. Das ist der neue Zug, der ab dem 13. Dezember auf den Strecken S 5/ S 51 und S 9 der S-Bahn-Rhein-Neckar unterwegs sein wird. Insgesamt 57 Züge im Wert von 270 Millionen Euro liefert der Hersteller Siemens sukzessive bis Herbst 2021 an die S-Bahn Rhein-Neckar aus.

Kunden werden sich damit an ein neues optisches Desgin gewöhnen müssen. Schon von außen unterscheidet sich der dreiteilige, rund 70 Meter lange Zug erheblich von seinen Vorgängern. Statt rot glänzt das elektrisch betriebene Fahrzeug in weiß und grau. Auffällige gelbe Farbbereiche markieren die Türen zum Ein-und Aussteigen. An beiden Enden prangt ein graues „S“ auf dem S-Bahn-Zug. Innen bietet die Bahn geräumigen Platz für 200 Fahrgäste, WLAN und Fahrgast-Information in Echtzeit, dazu Steckdosen und fünf Bereiche, die Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu 26 Fahrräder bieten.

Auch ist der neue Mireo barrierefrei gestaltet. Eine überaus geräumige Toilette bietet ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer und Eltern, die ihre Kinder wickeln müssen, außerdem erlaubt eine Rampe den stufenlosen Ein- und Ausstieg auf den unterschiedlich hohen Bahnsteigkanten. Schließlich sind die Bahnsteige im Verbundnetz der S-Bahn Rhein-Neckar mal 76 und mal 55 Zentimeter hoch.

Prominentester Gast der Premierenfahrt von Mannheim nach Bensheim und Ludwigshafen ist der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann, der sich über die 57 neuen Züge sichtlich freut. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass der Öffentliche Personennahverkehr wächst. Und das schaffen wir mit schönen neuen Zügen“, sagt er an Bahnsteig 8 auf dem Mannheimer Hauptbahnhof unmittelbar vor der Premierenfahrt. Sein Ziel: Die Zahl der Fahrgäste bis 2030 zu verdoppeln. „Wir machen heute einen großen Schritt hin zu einem wachsenden, nachhaltigen Nahverkehr“, sagt Fritz Brechtel, Verbandsvorsteher des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd. „Es wird sicher nicht der letzte sein.“

Der Zugname „Mireo“ ist abgeleitet vom lateinischen Wort mirare (wundern). „Wir werden kein Problem mit diesem Produkt aus Deutschland haben. Wir werden uns nur positiv wundern“, prophezeit auch Christian Specht, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Mit seinen 26 Fahrradabstellplätzen sei der Zug auch ein rollender Radschnellweg“, so Specht.

Zumindest auf der Premierenfahrt mit dem gelb-schwarz-weißen Zug bleibt das blaue Wunder aus. Nur ein kleiner Zwischenstopp am Halt neben dem Edeka-Zentrallager bei Heddesheim/Hirschberg zwingt den Zugführer zum kurzen Sprint durch den Zug. Ein Signal hat vor der Überhitzung eines Teils gewarnt. „Kein Problem“, winkt ein Sprecher ab.

Eingesetzt wird der neue Mireo zwar schon sukzessive nach der Auslieferung in den kommenden Wochen und Monaten - erstmals am kommenden Montag, 14. September. Bis Dezember liefert Siemens die Züge aus. Offiziell in Dienst gestellt wird er dann zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember auf den Linien S 5/S 51 (Heidelberg-Eppingen/Aglasterhausen) und auf der neuen S 9 (Groß-Rohrheim-Mannheim-Schwetzingen-Karlsruhe). Auf der S 6 (Mannheim-Worms-Mainz) kommt der Mireo im Sommer und wird dort zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 planmäßig eingesetzt.

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