Rhein-Neckar. Polizei und Feuerwehr in Mannheim sind wegen des Unwetters am Montagabend bei einer Vielzahl von Einsätzen ausgerückt. Durch starke Sturmböen im Stadtgebiet waren etliche Bäume umgestürzt. Äste brachen ab und fielen auf Fahrzeuge und Gebäude. An der Vogelstangschule hatte sich wegen des Sturms ein größeres Teil der Dachabdeckung vom Gebäude gelöst, teilte eine Stadtsprecherin auf Anfrage mit. „Ein Dachelement wurde komplett herausgerissen, andere hingen teilweise an der Fassade herunter.“
Gegen 20 Uhr habe die Polizei den Schaden entdeckt. Die Feuerwehr habe Absicherungsmaßnahmen vorgenommen und den Schaden beurteilt. „Der betroffene Bereich wurde großflächig abgesperrt, so dass der Schulbetrieb heute regulär stattfinden konnte“, sagte die Sprecherin. „Im Moment scheinen alle Schäden behoben“, betonte sie.
Mannheimer Feuerwehr im Dauereinsatz
Die Feuerwehr Mannheim war mit allen Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr sowie den Löschzügen der Berufsfeuerwehr im Einsatz. Auch das THW wurde im Lauf des Abends alarmiert, um die Feuerwehr bei einem großen EInsatz in Neckarau zu unterstützen. Der Integrierten Leitstelle Mannheim wurden insgesamt 70 Einsatzstellen gemeldet. Circa 140 Kräfte der Feuerwehr Mannheim und etwa 20 Einsatzkräfte des THW waren an den Einsätzen beteiligt.
Bis zum Dientagvormittag waren keine Verletzten zu verzeichnen, wie das Polizeipräsidium Mannheim mitteilte. Der entstandene Sachschaden lässt sich derzeit noch nicht beziffern.
Die Stadt Mannheim hat am Dienstag vor hängenden Ästen in den Baumkronen in den Stadtparks gewarnt - diese können herunterstürzen und zu Verletzungen führen. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange. Nach bisheriger Zusammenfassung wurden bisher 30 Schadbäume gefunden. Bei den Schäden handelt es sich zum Großteil um Astbrüche. Bisher mussten fünf Bäume gefällt werden. Ob weitere Bäume entfernt werden müssen, kann erst nach Begutachtung aller Schadbäume gesagt werden. Die Abarbeitung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Situation auf den Mannheimer Friedhöfen
Auch auf den Mannheimer Friedhöfen waren Bäume betroffen. Zu Fällungen kam es bisher nicht. Mittlerweile sind die gröbsten Schäden beseitigt. Vereinzelt sind Bereiche noch abgesperrt und dürfen zum Schutz der Besucher nicht betreten werden. Es konnten heute alle Bestattungen durchgeführt werden. Alle Friedhöfe sind geöffnet.
Der Schaden im Stadtwald Mannheim hält sich, verglichen mit anderen Stürmen, in Grenzen. Es sind Äste und Kronenteile von den Bäumen abgerissen worden, vereinzelt sind auch Bäume entwurzelt worden. Waldwege sind teilweise durch umgestürzte Bäume noch nicht passierbar. Nach dem Sturm ist mit hängenden Bäumen und lose Kronenteilen zu rechnen. Sie stellen eine Gefahr für Waldbesucher dar, Waldbesucher sollten bei Spaziergängen im Wald besonders achtsam sein. Die Aufräumarbeiten sind im Gange und werden noch bis zum Wochenende andauern.
Mannheimer Kinderolympiade abgesagt
Wegen der schlechten Wetteraussichten für die kommenden Tage hat der Fachbereich Bildung am Dienstag aus Sicherheitsgründen kurzfristig die 1. Mannheimer Kinderolympiade abgesagt. „Nach den gestrigen Sturmschäden in der ganzen Stadt ist es die oberste Pflicht einer Stadtverwaltung, jeden Schaden von Kindern sowie Erzieherinnen und Erziehern fernzuhalten“, begründete die Stadtsprecherin die Entscheidung. Die Veranstaltung sollte von Mittwoch bis Freitag auf der Sportanlage Käfertal-Süd stattfinden. Mehr als 500 Kinder aus 32 städtischen Kitas sollten teilnehmen. Ein neuer Termin soll nun gefunden werden.
Auch in Ludwigshafen verzeichnete die Polizei am Montagabend rund 80 Einsätze. Mit etwa 23 Kräften war die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen sowie die Freiwilligen Feuerwehr Oppau, Maudach und Ruchheim mit 38 Kräften im Einsatz.
Die Freiwillige Feuerwehr Heddesheim meldete am Montagabend vier Einsätze. In der Gartenstraße spaltete der Sturm einen Stamm, sodass eine große Leiter aus Ladenburg eingesetzt werden musste, um die Gefahr zu bannen und die Baumkrone mit einer Säge zu sichern.
Wäscheständer in Ludwigshafen hängt 25 Meter hoch in Baum
Der kräftige Sturm am Montag hat in Ludwigshafen einen Wäscheständer weit nach oben geweht: Die Feuerwehr entdeckte ihn in einem Baum 25 Meter über dem Boden, wie sie am Abend mitteilte. Es habe infolge des Unwetters etwa 360 Notrufe und 80 Einsätze gegeben. Unter anderem stürzten Bäume auf Straßen oder Stromleitungen. Auch lose Dachziegel sowie umgestürzte Bauzäune lösten Feuerwehreinsätze aus. Verletzte habe es nicht gegeben, hieß es weiter aus der Stadt in Rheinland-Pfalz.
Deutscher Wetterdienst warnte vor Gewittern und stürmischen Böen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte ab dem Nachmittag landesweit einzelne Gewitter prognostiziert. Es gebe starke bis stürmische Böen mit Geschwindigkeiten von rund 70 Kilometern pro Stunde. Im Lauf des heutigen Dienstags kann es zu kurzen Gewittern kommen. (mit kpl und dpa)
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