Mannheim - Die Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar muss sich dem Thema Hochwasserprävention besonders intensiv widmen

Zwei Flüsse und Starkregen als Gefahrenquellen

Von 
Stefan Proetel
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Der Neckar in Mannheim bei Hochwasser. © Lisa Wazulin

Mannheim. Eine Stadt an zwei Flüssen hat grundsätzlich ein verschärftes Hochwasserproblem. Mannheim muss deshalb eine Menge unternehmen, um eine Überflutung des Stadtgebiets zu verhindern. Dämme an Rhein und Neckar stehen den Fluten seit Jahrzehnten im Weg. Dennoch müssen sie irgendwann an neue Gegebenheiten und Prognosen angepasst werden.

Dies ist aktuell an einem rund dreieinhalb Kilometer langen Abschnitt zwischen den Stadtteilen Neckarau und Lindenhof geplant. Die Rheindammsanierung für die Sicherheit von laut Regierungspräsidium rund 30 000 Menschen ist allerdings umstritten, weil dafür wohl eine große Menge an Bäumen gefällt werden muss.

Polder entlang des Rheins sollen bei Bedarf überflutet werden. Dieses Ziel definiert das Integrierte Rheinprogramm (IRP) Baden-Württemberg. Auch auf Mannheimer Gemarkung wurde dies mit der „Dammrückverlegung Kirschgartshausen“ umgesetzt. Nach Auskunft der Stadt umfasst die Fläche etwa 45 Hektar. Muss der Polder geflutet werden, läuft das Wasser über eine reaktivierte Flutrinne in Richtung Lampertheimer Altrhein.

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„Privathaushalte einbeziehen“

Neben den beiden Flüssen stellen Starkregenereignisse eine weitere Gefahrenquelle dar. Die Stadt Mannheim verfügt nach eigenen Angaben „über eine „Vielzahl von Instrumenten und Maßnahmen zur Starkregenvorsorge und dem damit verbundenen Hochwasserschutz“. Dazu zählt sie etwa das kommunale Entwässerungssystem, ein Förderprogramm zur Begrünung von Dach-, Fassaden- und Entsiegelungsflächen oder Alarm- und Einsatzpläne bei Hochwasser, Starkregen und Stürmen.

Wie ein Sprecher der Stadt mitteilte, erstellt Mannheim im Rahmen der Klimafolgenanpassung sogenannte Starkregengefahrenkarten für die drei besonders betroffenen Stadtteile Casterfeld, Feudenheim und Neckarau. Diese sollen im Oktober fertig sein und dann „wertvolle Informationen über Überflutungen bei unterschiedlichen Starkregenszenarien“ liefern. Mit den Gefahrenkarten können Gebiete identifiziert werden, die bei bestimmten Regenfallvolumen die Wassermassen nicht mehr absorbieren können. Vor allem private Haushalte sollen in die Starkregenvorsorge einbezogen werden, „da viele versiegelte Flächen und unzureichende Entwässerungswege auf privaten Grundstücken liegen“.

Den Aspekt Starkregen berücksichtige die Stadt bei neuen Städtebauprojekten wie auf Spinelli.

Info: Informationen der Stadt Mannheim: https://bit.ly/3zretdy

Ehemalige Mitarbeit Ressortleiter Lokales/Regionales und Mitglied der Chefredaktion

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