Oberzent-Olfen/München. Auch während der Corona-Pandemie geht das Modeln weiter. Den Start in ihre Selbstständigkeit hätte sich die aus dem kleinen Oberzent-Stadtteil Olfen stammende Wahl-Münchnerin Stella Stegmann aber anders vorgestellt. Aber mit viel Einfallsreichtum und kreativen Ideen arbeitet die 23-Jährige weiter hart an ihrer Karriere. „Ich bereue nichts“, lächelt sie.
Nach dem dualen Studium bei Siemens wollte sich Stella eigentlich hauptberuflich dem Modeln widmen. Doch während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr ging praktisch nichts, erzählt sie. Den Sommer über herrschte dann quasi Normalbetrieb, ehe wieder die Schotten runtergingen.
Immerhin, berichtet die Olfenerin, gibt es immer mal wieder Aufträge wie etwa Fotoshootings. Bei denen sind in der Regel Corona-Tests vorgeschaltet, geht alles streng nach Hygienevorschriften. „Ich komme über die Runden“, sagt sie – auch wenn nicht wie im vergangenen Jahr die tollen Shootings wie etwa fürs Playboy-Cover reinflattern.
Komplimente aus Nachbarland
Nach der deutschen Ausgabe war Stella Stegmann im Februar auch auf dem Titel der niederländischen Publikation vertreten. „Ein total schöner Erfolg“, freut sie sich – sogar mit einem anderen Titelbild als dem in Deutschland. Auf Instagram gab es viel Resonanz, hat sie festgestellt. Zum einen in Form von Komplimenten aus dem Nachbarland, zum anderen durch mehr Follower. 31 000 davon zählt die Exil-Odenwälderin inzwischen. „Das sind gute Zahlen im Model-Bereich“, weiß sie. Solche, „bei denen die Leute zuhören und man eine Community hat“.
Je mehr Follower, desto mehr Aufmerksamkeit. Langsam kommen Unternehmen auf sie zu und fragen nach einer Kooperation, erzählt die Olfenerin. Es geht um das Testen von Produkten oder um deren gemeinsame Entwicklung. Stella ist daneben auch Zumba-Trainerin, sportbegeistert, designt und näht gern. Folgerichtig klopfte auch schon ein Sportartikelhersteller an.
Auftritt in Musikvideos
Trotz des Lockdowns „ist mir nicht langweilig“, erklärt sie. Vor kurzen fand ein Fotoshooting in Tirol statt – das erste seit langer Zeit außerhalb Deutschlands. In den vergangenen zwei Monaten arbeitete Stella mit einigen Deutschrappern bei deren Musikvideoproduktion zusammen. Unter anderem ist sie im aktuellen Clip „Brachland“ von Cool Savas zu sehen.
Das Modeln ist für die 23-Jährige aber nicht alles. Vergangenen Herbst begann sie in einem Café zu arbeitet und schätzt dort sehr die Gespräche mit den Kunden. Nicht nur dort ist aktuell Pause. „Ich hoffe, dass die Fitnessstudios bald wieder öffnen“, sagt Stella. Denn sie gibt auch einschlägigen Unterricht. Die Online-Kurse sind das Eine, „aber es ist was anderes, wenn man mit den Leuten trainiert, schwitzt und Spaß hat“.
Ihr Kalender-Projekt für 2021 lief sehr gut, freut sie sich. Das Thema lautete „Powerfrau“. Ein Teil der Einnahmen ging in das Waisenhaus nach Tansania, in dem sie 2014 ein Praktikum machte. In die alte Heimat zieht es auch ab und zu, wenn sie mit ihrem Bruder gemeinsam das elterliche Haus saniert.
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