Weinanbau - Noch immer keine Spur von den Tätern, die Rebstöcke eines Landauers vergiftet haben / Rund 100 000 Euro Schaden

Winzer nach Gift-Attacke vor dem Ruin

Von 
Kevin Hagen
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Ein Unwetter zerstörte 2011 die Ernte von Günter Geißert.

© Venus

Landau. Für Günter Geißert ist es mehr als eine Katastrophe, möglicherweise ist es sogar sein finanzieller Ruin. Unbekannte haben alle Weinberge des Winzers im Landauer Stadtteil Mörzheim mit Unkrautvernichtungsmittel bespritzt - und somit einen Schaden von rund 100 000 Euro angerichtet (wir berichteten). Der zweite Schicksalsschlag innerhalb eines Jahres für den 58-Jährigen - bereits 2011 hatte starker Hagel für einen Ausfall seiner gesamten Ernte gesorgt.

"Ich bin am Boden zerstört", sagte Geißert gestern dieser Zeitung, "gegen Vandalismus bin ich schließlich nicht versichert". Umso mehr setzt der Landauer nun darauf, dass der oder die Täter geschnappt werden. "Ich gehe vor Gericht, das ist klar", sagte er.

Die Polizei hat auf der Suche nach den Unbekannten allerdings noch keine heiße Spur. Geißert will die Hoffnung dennoch nicht aufgeben. "Vielleicht gibt es ja Zeugen", erklärt er. In dieser Gegend seien schließlich viele Radfahrer und Spaziergänger unterwegs.

Mit Traktor uns Spritzgerät

Tatsächlich müssen die Täter mit großem Gerät angerückt sein und mit Traktor und Spritzmaschine das Gift auf den Reben verteilt haben, vermutet der 58-Jährige. Insgesamt sind 22 Parzellen und eine Fläche von 8,5 Hektar betroffen. Geißert hatte Anfang Mai bemerkt, dass mit seinen Rebstöcken etwas nicht stimmte. Die Blätter hätten sich gekräuselt und sich gelb verfärbt, berichtete er. Sein erster Verdacht: Milbenbefall. Doch Versuche, mit entsprechenden Mitteln dagegen etwas zu unternehmen, blieben ohne Erfolg.

Geißert fragte deshalb einen Experten aus der Weinbauschule des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz um Rat. Dieser sorgte für Aufklärung: Pflanzengift sei der Grund für die erkrankten Reben. Für Geißert war es ein Schock, den er wohl nicht so schnell überwinden wird. Seither, sagte er, stelle er sich immer wieder diese eine Frage: "Wer tut mir so etwas an?"

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