Freizeit

Weihnachtsmärkte in der Metropolregion erneut in Corona-Warteschleife

Von 
Simmone Jakob
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Der Heidelberger Weihnachtsmarkt vor der Corona-Pandemie. © Philipp Rothe

Rhein-Neckar. Die Discounter in der Region werben schon mit Spekulatius oder Lebkuchen, und ganz allmählich schiebt sich das Thema Weihnachtsmarkt ins Bewusstsein. Mitten in diese Gedanken platzt die Nachricht aus dem pfälzischen Deidesheim, dass der malerische Markt auch in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Wir haben uns umgehört, wie es bei den anderen Märkten in der Region aktuell aussieht. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Unsicherheit ist groß, und außer Deidesheim will sich noch niemand endgültig festlegen.

Deidesheim: „Die Entscheidung für diesen Schritt ist allen Beteiligten sehr schwer gefallen“, heißt es aus dem Rathaus. Aber letztendlich bringen alle Varianten – auch ein abgespeckter Markt – immense Kosten für Sicherheits- und Hygienemaßnahmen mit sich. Gleichzeitig darf aber nur ein Bruchteil der Besucher der Vorjahre das Gelände betreten. Wegen der vielen verschachtelten Höfe und der engen Gassen ist das Begehen der Stände kaum möglich. Ein Szenario, dass sowohl für die Stadt Deidesheim, aber insbesondere für die Beschicker in keiner Weise wirtschaftlich zumutbar ist. Außerdem will die Gemeinde auch eine gesundheitliche Gefahr für alle Beteiligten und für ihre Einwohner vermeiden. Trotzdem hat Deidesheim angekündigt, mit einem Kulturprogramm und stimmungsvoller Dekoration eine attraktive Adventszeit in dem 3800-Einwohner-Ort im Landkreis Bad Dürkheim zu gestalten.

Mannheim: „Wir gehen jetzt mal davon aus, dass der Weihnachtsmarkt am Wasserturm stattfinden wird“, heißt es von der Mannheimer Weihnachtsmarkt GmbH. „Obwohl wir nicht in die Zukunft schauen können und natürlich nicht wissen, wie sich die Corona Inzidenzen, Krankenhauseinweisungen und Intensivbettenbelegung im Dezember entwickeln werden“. Geplant ist „Weihnachtsflair am Wasserturm“ vom 22. November bis 23. Dezember. Seit 1978 öffnen die duftenden Buden rund um das Wahrzeichen der Quadratestadt.

Heidelberg: Der aktuelle Sachstand lautet auch in Heidelberg „wir sind in der Planung“. Derzeit jongliere Heidelberg Marketing GmbH mit verschiedenen Konzepten, die sich an wechselnde Corona-Verordnungen anpassen. Einfach einzäunen ist bei mehr als 140 Ständen – die auf sechs Plätze in der Altstadt verteilt sind – nach Angaben einer Sprecherin nicht so leicht. Schausteller und Beschicker sind informiert, dass die Planung läuft. „Die Corona-Zeit ist ein Überraschungsei, wenn wir uns Mitte Oktober endgültig entscheiden, haben wir bis zum Startschuss am 18. November noch vier Wochen“, skizziert die Sprecherin.

Ludwigshafen: Ungewiss ist auch, ob es dieses Jahr einen Ludwigshafener Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Platz geben wird. Von der veranstaltendem Lukom heißt es: „Wir planen, aber wie das Ende dieser Planung aussieht, wissen wir noch nicht. Niemand ahnt, was noch alles auf uns einprasselt.“ 2020 hatte die Lukom an mehreren Szenarien und Varianten zunächst für den Weihnachtsmarkt und später für einen reduzierten Winterzauber gearbeitet. Wegen des unvorhersehbaren Infektionsgeschehens war schließlich alles abgesagt worden.

Frankenthal: Die Stadt ist nach eigenen Angaben mit Schaustellern und Budenbetreibern „in der Abstimmung“. Noch kann man nicht abschätzen, wie sich das alles entwickelt. So gilt die aktuelle Corona-Verordnung des Landes lediglich bis 10. Oktober – darüber hinaus herrsche noch völlige Unklarheit, was die Spielregeln für eine solche Veranstaltung angeht. Da der Frankenthaler Weihnachtsmarkt mitten in der Innenstadt gefeiert wird, will die Verwaltung genau bedenken, wie kostspielig die Sicherheitsvorkehrungen werden.

Bad Dürkheim: Im letzten Wurstmarkt- und Festausschuss hat die Stadt beschlossen, dass Bad Dürkheim einen Weihnachtsmarkt durchführen „will“. Dies steht und fällt mit der Corona-Pandemie sowie den vorliegenden Vorgaben und Vorschriften. Am 17. November findet der nächste Festausschuss statt, in diesem wollen die Verantwortlichen über das weitere Vorgehen und die Planung sprechen.

Speyer: Die Domstadt hat gerade ihre von Mitte bis Ende Oktober dauernde Herbstmesse auf dem Festplatz abgesagt. Dabei heißt es aus dem Rathaus, dass der Fokus dieses Jahr auf der Durchführung des Weihnachts- und Neujahrsmarkt unter Corona-Bedingungen liege. „Das streben wir unbedingt an.“

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