Weinheim. Der Arbeitskampf im Gesundheitswesen trifft jetzt auch die GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar und den Standort Weinheim. Für den 6. und 7. März haben Gewerkschaft und Arbeitnehmervertreter ganztägige Warnstreiks angekündigt. Eine Notfallversorgung sei jedoch gesichert, betonen die Klinikbetreiber. Jedoch müssen einige geplante Operationen verschoben werden, betroffen sind insgesamt 45 Eingriffe.
Wie die Klinik informiert, sind Patientenbesuche während des Warnstreiks möglich. „Wir bitten jedoch Besucher um Verständnis, wenn Pflegekräfte bei Fragen oder ähnlichem nur bedingt verfügbar sind“, erklärt Pressesprecherin Michaela Hellmann.
Um die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen, habe die GRN mit ver.di eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen. Diese sieht eine personelle Besetzung wie an Wochenenden oder an Feiertagen vor. Auf den Stationen werden die dringend behandlungsbedürftigen Patienten im Notdienst entsprechend versorgt. Alle medizinisch unaufschiebbaren Behandlungen und dringend notwendige Operationen werden auch während des Streiks durchgeführt. „Die Versorgung unserer Heimbewohner und der stationären Patienten wird nicht beeinträchtigt“, versichert Hellmann.
Wie steht die GRN-Geschäftsführung zu den Forderungen der Gewerkschaft?
Neben einer höheren Grundvergütung und höheren Zuschlägen fordert die Gewerkschaft auch die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, auf das Beschäftigte Entgeltbestandteile buchen können, um dann (auch längere) bezahlte Freizeiten nehmen zu können. „Ein solches Konto haben wir in den GRN bereits seit langer Zeit eingerichtet und viele Mitarbeitende nutzen die damit einhergehenden vielfältigen Möglichkeiten“, so Hellmann. Beispielsweise könne während einer Elternzeit das Sparguthaben zum finanziellen Ausgleich einer Arbeitszeitreduzierung beitragen. Einige Mitarbeitende nutzten das Konto auch, um vor dem regulären Renteneintritt bezahlte Freizeit genießen zu können
Eine weitere Forderung, dass Teilzeitbeschäftigte bereits ab Überschreiten ihrer individuellen Sollzeit Überstundenzuschläge erhalten sollen, setzten die GRN ebenfalls seit einigen Jahren um.
Allerdings sei die finanzielle Situation der Kliniken und auch der GRN insgesamt nach wie vor sehr angespannt und werde sich im Jahr 2024 im prognostizierten Defizit von mehr als 20 Millionen Euro bewegen.
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