Prävention

Verkehrssicherheitsrat wirbt für „Max Achtzig“

Mannheimer Initiative „Hellwach mit 80 km/h“ freut sich über prominenten Zuwachs

Von 
Bernhard Zinke
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Rhein-Neckar. Für die Initiative kommt es einem Ritterschlag gleich: Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) wird Mitglied der Initiative „Hellwach mit 80 km/h“. Die in Mannheim gegründete Initiative kämpft seit Herbst 2018 um mehr Aufklärung vor allem in der Logistikbranche, um schwere Unfälle mit Beteiligung von Lkw-Fahrern zu vermeiden. Dazu hat das Projekt einen freundlich-sympathischen Helden namens „Max Achtzig“ geschaffen, der – eigentlich selbstverständliche – Grundregeln am Steuer einfach erklärt und vor Ablenkungen aller Art warnt. Ablenkungen sind nach den Erkenntnissen der Verkehrsexperten fast ausschließlicher Hauptgrund für schwere, häufig auch tödliche Unfälle.

„Wir sind dankbar und stolz, dass wir mit dem DVR als Unterstützer nun den notwendigen Rückenwind bekommen, um eine Bewegung für mehr vorausschauendes und rücksichtsvolles Fahren im Güterverkehr und mehr partnerschaftlichen Umgang aller motorisierten Verkehrsteilnehmer auf Bundesfernstraßen und darüber hinaus erreichen können“, sagt Konrad Fischer, Mitbegründer und Vorstand der Initiative und ehemaliger Chef des Logistik-Dienstleisters im Mannheimer Hafen, Contargo. Und für Dieter Schäfer, den früheren Chef der Mannheimer Verkehrspolizei, der mit Fischer und dem Prokuristen der Mannheimer Versicherung, Roland Koch, den Vorstand der Initiative komplettiert, ist der Beitritt ein Riesenerfolg. „Das ist der Durchbruch auf nationaler Ebene“, schwärmt er. Immerhin sei der Deutsche Verkehrssicherheitsrat das höchste Unfallpräventionsgremium des Landes. Und dessen Präsident stehe mit Macht hinter den Ideen von „Max Achtzig“. „Durch die aktive Unterstützung der Initiative ,Hellwach mit 80 km/h’ verdeutlicht der DVR, dass der Güterkraftverkehr eine wichtige Rolle in der Gesellschaft wahrnimmt, die auf allen Ebenen Unterstützung und den notwendigen Respekt benötigt, um diesen verantwortungsvollen auftrag unter sicheren Bedingungen durchführen zu können“, verbreitet der DVR als Statement des Präsidenten Walter Eichendorf in einer Pressemitteilung. Die DVR-Vorstandsausschüsse würden im Sinne ihrer Sicherheitsstrategie „Vision Zero“ (Keine Getöteten oder Verletzten im Straßenverkehr als Ziel) intensiv mit der Problematik auseinandersetzen und Präventionsempfehlungen abgeben. So sollten Auffahrunfälle an den Stauenden möglichst vermieden werden.

Comicfigur in allen Speditionen

Für Ex-Polizeichef Schäfer, den die Leidenschaft im Kampf für einen unfallfreien Straßenverkehr noch immer mit Macht umtreibt, bedeutet das einen weiteren Schritt für sein Ziel. Die Comicfigur, die aus der Feder des Mannheimer Illustrators Karl Gärtner stammt, soll nach Möglichkeit in allen Speditionen optisch präsent sein und die Lkw-Fahrer an das richtige und aufmerksame Fahren der 40-Tonner erinnern. Auch wenn die Zahl der getöteten Lkw-Fahrer aktuell rückläufig sei, gebe es immer noch täglich einen bis drei schwere Unfälle in Deutschland – vor allen an den Stauenden.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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