Rhein-Neckar. So langsam werden die Beine dann doch schwer. Am fünften Tag seiner Wanderung durch die Metropolregion spürt „MM“-Reporter Stephan Alfter die Knochen. Obwohl er leidenschaftlicher Fußballer ist und mehrfach in der Woche kickt: „Laufen ist halt doch was anderes als Fußball“, konstatiert er nach knapp 100 Kilometern Wegstrecke durch viele unterschiedliche Landschaften, Städte und Dörfer.
Der Weg der Etappe führt entlang der badischen Bergstraße von Weinheim nach Lützelsachsen, Großsachsen, Leutershausen und Schriesheim in Richtung Heidelberg, vorbei an prächtigen Weinbergen in beeindruckenden Steillagen. In Dossenheim trifft er auf den Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Stefan Dallinger. Der ist Kraft eines anderen Amtes auch einer der wichtigsten Entscheider in der Metropolregion: Dallinger ist Vorsitzender des Verbandes Region Rhein-Neckar und damit Vorsitzender des Regionalparlamentes.
Die Geschichte der Metropolregion, deren 20. Geburtstag diese Redaktion unter anderem mit dieser sechstägigen Wanderung feiert, ist auch eng verbunden mit Dallingers Karriere. Er war quasi von Beginn an Verbandsdirektor der Metropolregion, war also deren Verwaltungschef, bis er 2010 sein Amt als Landrat des Rhein-Neckar-Kreises antrat. Vorsitzender der Verbandsversammlung ist er seit 2016.
Metropolregion als Schaufenster für einen Energieträger der Zukunft
Es gebe viele Dinge, bei denen das Konstrukt der Metropolregion durchaus sichtbar werde, wenn man denn genau hinschaue, sagt er im Video-Interview mit Stephan Alfter. Als Beispiel dienen ihm die Wasserstoffbusse, die mittlerweile in der ganzen Region im Linienverkehr eingesetzt werden. „Wir machen deutlich, dass Wasserstoff ein Energieträger der Zukunft ist“, bekräftigt Dallinger und betont, dass mithilfe von Fördergeldern erhebliche weitere Investitionen durch Privatunternehmen ausgelöst werden. Die Metropolregion sei damit bundesweites Schaufenster für Anwendungen rund um Wasserstoff.
Dallinger tritt am 30. April 2026 als Landrat zum Ende der regulären Amtszeit ab und kandidiert nicht wieder. Aussichtsreicher Kandidat als sein Nachfolger ist der Weinheimer Oberbürgermeister Manuel Just. Mit sich selbst ist Dallinger im Reinen. Nach 27 Jahren in einem Wahlamt sei es jetzt mal genug, sagt der dann bald 64-jährige CDU-Politiker. Allerdings treibt ihn durchaus die Sorge um die Demokratie um, angesichts des Erstarkens populistischer Parteien. Von einem Verbot der AfD hält er nichts. Es sei die Aufgabe der Parlamente, die Partei zu stellen. Am Freitag endet die Etappe in Heidelberg.
An diesem Samstag endet eine ereignisreiche Wandertour durch die Metropolregion mit vielen An- und Einsichten. In Hockenheim wird er Harald Schlumpp treffen, einen der beiden Betreiber des Johanneshofs, einem der beliebtesten Ausflugslokale in der Region. Die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler begleitet Alfter über die Salierbrücke in die Stadt hinein. Ziel der Wandertour ist der Speyerer Dom, an dem Bischof Karl-Heinz Wiesemann den „MM“-Reporter empfängt und mit ihm eine Runde um den Dom drehen wird. Wer dabei sein will: Hier geht‘s zum Liveticker.
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