Ermittlungen

Unfall bei Speyerer Brezelfest-Umzug: Haben Bremsen versagt?

Beim Umzug zum Speyerer Brezelfest sind zwei Festwagen aufeinander gefahren. Ein Mädchen wurde schwer, drei weitere Personen leicht verletzt. Nun könnte die Ursache für den Unfall feststehen

Von 
Bernhard Zinke
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Beim Brezelfest in Speyer kam es zu einem schweren Unfall. © Klaus Venus

Speyer. Vermutlich ist technisches Versagen die Ursache für den Unfall während des Brezelfest-Umzugs, bei dem am Sonntagnachmittag ein zwölfjähriges Mädchen schwer verletzt wurde. Nach aktuellem Kenntnisstand hätten die Bremsen des auffahrenden Wagens versagt, meldeten Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung am Montag. Die Unfallstelle zwischen Dom- und Festplatz weist ein leichtes Gefälle auf.

Trotz eines Ausweichversuchs des Wagenführers sei das Fahrzeug auf einen davor fahrenden Festwagen aufgerollt. Dabei erlitt die Zwölfjährige schwere Verletzungen an den Beinen und wurde mit dem Rettungshubschrauber in die BG Klinik in Ludwigshafen geflogen. Drei weitere Umzugsteilnehmer im Alter von 11, 28 und 39 Jahren wurden leicht verletzt.

Der Gesundheitszustand des Mädchens sei weiterhin stabil. Die beiden beteiligten Festwagen wurden sichergestellt, ein Gutachter zur Überprüfung beauftragt. Die Polizei bittet Zeugen, die möglicherweise den Unfall zufällig auf Video aufgezeichnet haben, sich telefonisch unter 06232/13 70 zu melden.

Veranstalter suchen Kontakt zum Unfallopfer und seinen Eltern

Unterdessen schickten die Teilnehmer des montäglichen Frühschoppens auf dem Brezelfest herzliche Genesungswünsche. Ein Drittel seiner Ansprache habe sich mit der Aufarbeitung des schlimmen Unfalls beschäftigt, sagte Verkehrsvereinsvorsitzender Uwe Wöhlert am Nachmittag im Gespräch mit dieser Redaktion. Er werde sich auf jeden Fall mit dem Unfallopfer und seinen Eltern in Verbindung setzen und jede mögliche Hilfe anbieten. Auch mit den Trainern der Tanzgruppe, mit der das Mädchen auf dem Umzug unterwegs war, habe man schon Kontakt aufgenommen.

Außerdem biete man jedem Augenzeugen des Unfalls seelsorgerische Hilfe durch ein professionelles Kriseninterventionsteam an, betonte Wöhlert. Auch wenn der Unfall am Auslauf des Umzugs passiert sei, hätten ja viele Menschen trotzdem das Geschehen mitbekommen.

Mit Blick auf die stabile gesundheitliche Situation des Mädchens werde man versuchen, das Brezelfest regulär zu Ende zu bringen, und unterstütze die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft nach Kräften. „Wenn wir etwas tun können, um künftig einen solchen Unfall zu vermeiden, dann werden wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen“, betonte Wöhlert.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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