Berlin/Mannheim. Passagiere im Verkehrsverbund Rhein-Neckar müssen von Januar an besonders tief ins Portemonnaie greifen. Das ist ein Ergebnis einer Auswertung von Tarif-Maßnahmen in knapp einem Dutzend großer Verkehrsverbünde durch die Deutsche Presse-Agentur. Ab Januar wird die Nutzung von Bus und Bahn im Schnitt um 8,83 Prozent teurer, Einzelfahrkarten kosten dann bis zu 1,10 Euro mehr. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) mit Sitz in Mannheim transportiert täglich 580 000 Menschen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Auch in anderen Verkehrsverbünden kosten die Fahrten mit Bus oder Bahn im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ab dem kommenden Jahr vielerorts deutlich mehr. Je nach Region steigen die Ticketpreise in Deutschland zwischen 1,4 Prozent und 8,8 Prozent. Die meisten Verbünde begründen die Maßnahmen mit den deutlich gestiegenen Energiekosten. Manche verweisen aber auch auf die unsichere Einnahmesituation, die auf Verkehrsunternehmen aufgrund des 49-Euro-Tickets zukomme.
Preisanpassungen in anderen Verkehrsverbünden moderater
Christian Specht, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar, warb um Verständnis für teurere Fahrscheine: "Wir sind uns bewusst, dass die Qualität des ÖPNV aktuell aufgrund des Ersatzteilmangels und eines hohen Krankenstandes nicht zufriedenstellend ist". Dennoch sei eine Anpassung der Tarife existenziell, denn der Nahverkehr sei stark vom Preisanstieg bei Energie und Material betroffen. Er befürchte auch Belastungen aus dem geplanten 49-Euro-Ticket; bereits jetzt sei absehbar, dass die von Bund und Ländern für dessen Finanzierung bereitgestellten drei Milliarden Euro nicht ausreichen, fügte der Erste Bürgermeister Mannheims hinzu.
Vergleichsweise moderat fallen die Preisanpassungen hingegen beim Rhein-Main-Verbund (RMV, Hessen) sowie im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) aus. Dort wird der ÖPNV ab dem 1. Januar im Schnitt lediglich um 1,4 Prozent (VBN) beziehungsweise 1,5 Prozent (RMV) teurer.
VRN reagiert auf Umfrage
Dies sei sei insofern unsachlich, als der Vergleich allein auf die aktuelle Preisanpassungsrunde abstelle und die Entwicklung der Pandemiejahre und das grundsätzliche Preisniveau völlig ausblende, reagiert der VRN. „Der Vergleich der Tarifanpassungsquoten zum Jahreswechsel allein ist nicht aussagekräftig“, heißt es in einer Presseerklärung. Der VRN-Tarif sei auch nach der Anpassung noch „extrem günstig“. Der VRN haben auch nicht wie andere verglichene Verbünde unterm Jahr die Preise angehoben. Man liege durchaus im Schnitt der baden-württembergischen Verbünde.
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