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SWR verschlankt Strukturen und streicht weitere Sendungen

Von 
Jessica Blödorn
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Rhein-Neckar. Der Südwestrundfunk (SWR) hat angekündigt, seinen seit 2019 laufenden Reform- und Sparprozess weiterzuführen. Ziel sei es, trotz angespannter Finanzlage ein relevantes Programmangebot für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu sichern, teilte der Sender am Montag in Stuttgart mit. Hintergrund ist eine strukturelle Finanzierungslücke von jährlich rund 70 Millionen Euro, unabhängig davon, ob die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs empfohlene Beitragserhöhung um 58 Cent umgesetzt wird.

Um Kosten zu senken, konzentriert sich der SWR auf mehrere Bereiche. So sollen Büroflächen durch Desk-Sharing reduziert und perspektivisch nicht mehr benötigte Immobilien veräußert werden. In der IT setzt der Sender auf die ARD-weite Tech-Unit, die durch Standardisierungen Einsparungen etwa bei Lizenzgebühren ermöglicht.

Diese Sendungen bietet der SWR künftig nicht mehr an

Auch im Programm gibt es Einschnitte: Die Fernsehsendung „Sport am Samstag“ wurde eingestellt. Zudem werden die Radiowellen SWR4 Baden-Württemberg und SWR4 Rheinland-Pfalz zusammengelegt und künftig ausschließlich aus Stuttgart gesendet, wobei regionale Inhalte bestehen bleiben. Unterhaltungsshows wie die Übertragung vom Rheinland-Pfalz-Tag oder die Sendung „Ehrensache“ fallen ab 2027 weg. Bereits eingestellt wurden Formate wie „Meister des Alltags“, „Ich trage einen großen Namen“ oder „Hannes und der Bürgermeister“. Die traditionsreiche „Eisenbahnromantik“ endet 2026 endgültig.

Strukturell wird die Zahl der Direktionen ab 2027 von acht auf sechs reduziert. Damit sollen Doppelstrukturen entfallen. Schon jetzt wurde die Position der zweiten Chefredakteurin gestrichen. Der SWR betont, die Reformen seien Voraussetzung, um die digitale Transformation voranzutreiben und jüngere Zielgruppen zu erreichen. Mittel sollen gezielt in digitale Angebote verschoben werden. Ziel sei, die Handlungsfähigkeit des Senders langfristig zu sichern und ihn wettbewerbsfähig aufzustellen.

Die nächsten Schritte der Reformen sollen in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Ob es noch weitere Einschnitte im Programm geben wird, ließ der SWR offen.

Redaktion

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