Verkehr

Streik: Am Freitag fahren keine Busse und Bahnen in Mannheim und der Rhein-Neckar-Region

Busse und Bahnen in Mannheim und Umgebung stehen still. Die Gewerkschaft Verdi hat für den heutigen Freitag zum Streik aufgerufen - für exakt 24 Stunden.

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Bernhard Zinke
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Am Freitag wird der gesamte Verkehrsbereich der RNV stillstehen. Verdi ruft zu Warnstreiks auf. © Carsten Koall/dpa

Rhein-Neckar. An diesem Freitag wird der öffentliche Nahverkehr in der Metropolregion weitgehend stillstehen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bestreikt in der Region vor allem die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV). Das bedeutet: Straßen- und Stadtbahnen, Busse und die fips-Shuttles bleiben in den Depots in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg, wie die RNV am Donnerstag mitteilte. Betroffen sind auch die Überlandlinien 5 (OEG) nach Weinheim und die 4/9 (RHB) nach Bad Dürkheim. Bestreikt wird auch die SWEG Bus Schwetzingen. Der Warnstreik ist für einen Tag angesetzt. Am Samstag sollen Busse und Bahnen wieder planmäßig fahren.

Auch die Mobilitätszentralen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg bleiben geschlossen. Fahrgäste müssen sich auf einen Tag ohne ÖPNV-Dienstleistungen der RNV einstellen, einschließlich der Schülerverkehre im städtischen Auftrag. Die RNV weist darauf hin, dass Fahrtausfälle möglicherweise nicht vollständig in digitalen Fahrplanauskünften oder an Haltestellen angezeigt werden. Am Streiktag ist das Unternehmen nur eingeschränkt erreichbar.

Die Busse und Straßenbahnen der RNV bleiben am Freitag in den Depots. © Bernhard Zinke

Man habe sich erst relativ kurzfristig am Mittwochabend dazu entschlossen, sich den überregionalen Streiks im öffentlichen Nahverkehr anzuschließen, sagt Verdi-Verhandlungsführer und Gewerkschaftssekretär Jan Bleckert auf Anfrage dieser Redaktion. Bei den Tarifverhandlungen am Mittwoch habe es keinerlei Annäherungen gegeben. Man habe sich in den Diskussionen in Details verhakt. Es sei für beide Seiten enttäuschend gewesen.

Gleichwohl sieht Bleckert auf beiden Seiten den Willen, zügig zu einem Abschluss zu kommen. Dies sei nicht zuletzt daran erkennbar, dass man einen zusätzlichen Verhandlungstermin angesetzt habe. Ursprünglich war geplant, erst am 19. März wieder miteinander zu sprechen. Nun haben sich die Verhandlungspartner auf den 5. März als zusätzlichen Termin verständigt.

Drei Tarifauseinandersetzungen parallel

Aktuell laufen drei Tarifauseinandersetzungen parallel im öffentlichen Nahverkehr: Verdi liegt im Clinch mit dem privaten Omnibusgewerbe. Außerdem werden an diesem Freitag die kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Heilbronn, Esslingen, Konstanz und Baden-Baden bestreikt. Davon unabhängig laufen die Tarifverhandlungen bei der RNV. Der Branchenwarnstreik findet an diesem Freitag zudem in sechs Bundesländern gleichzeitig statt. Auch in Rheinland-Pfalz und Hessen ist der Nahverkehr betroffen, beispielsweise in Frankfurt, Wiesbaden und Mainz.

Bereits vor vier Wochen, am 21. und 22. Januar, war es zu einem zweitägigen Warnstreik bei der RNV gekommen. Es hätten sich sehr viele Beschäftigte daran beteiligt, deutlich mehr als beim vorangegangenen Arbeitskampf 2023, hat Verdi-Verhandlungsführer Bleckert beobachtet. Schließlich sei eine Vielzahl von Beschäftigten betroffen. So wird aktuell mit der RNV der Entgelt-, der Mantel- und der Ausbildungstarifvertrag neu ausgehandelt.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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