Rhein-Neckar. Die Sperrung der Abfahrt von der A 6 bei Mannheim-Sandhofen auf die B 44 in Richtung Lampertheim und Mannheim kam am Montag für viele Autofahrer überraschend. Vermutlich zwei Wochen lang werden Verkehrsteilnehmer vom Viernheimer Dreieck kommend einen Umweg über Ludwigshafen-Nord in Kauf nehmen müssen, um hier von der Autobahn herunterzufahren. Die Abfahrt aus Richtung Pfalz ist nämlich möglich. Die Autobahn GmbH habe sich beim Ortstermin für diese Maßnahme entschieden, weil Experten in kurzer Zeit relativ viele brenzlige Situationen beobachtet hätten, erläutert ein Sprecher der Autobahn-Gesellschaft.
Seit Montag läuft die Sanierung des Autobahnabschnitts zwischen der Landesgrenze und der Abfahrt Mannheim-Sandhofen. Ein Fahrstreifen ist auf die Gegenfahrbahn gelegt, der zweite Fahrstreifen in Richtung Pfalz führt direkt an der Baustelle vorbei. Nun steuert ein LED-Schild die Geschwindigkeitsbegrenzung am Baufeld. Wenn an der Fahrbahn gearbeitet wird, gilt aus Schutzgründen für die Mitarbeiter Tempo 60, ansonsten Tempo 80. Im Bereich des verkürzten Verzögerungsstreifens an der Ausfahrt wurde das Tempo nochmals auf 40 Stundenkilometer reduziert. Diese weitere Senkung der Geschwindigkeit sollte es den Autofahrerinnen und -fahrern erlauben, sich rechtzeitig zu orientieren und gegebenenfalls richtig auf die Abfahrtsspur einzuordnen.
Nur haben sich nach Beobachtung der Mitarbeiter der Autobahn GmbH so wenig Verkehrsteilnehmer daran gehalten, dass es in kurzer Zeit gleich zu mehreren knappen Situationen gekommen sei. Einzelne Verkehrsteilnehmer seien trotz früher Warnhinweise und Tempobeschränkung mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen, hätten dann aber abrupt gebremst und die Spur gewechselt, um es noch rechtzeitig in die Ausfahrt zu schaffen. „Da Verkehrssicherheit in solchen Fällen stets vorgeht, haben wir sofort reagiert und die Abfahrten gesperrt“, erläutert der Sprecher der Autobahn GmbH.
Nun prüfen die Experten, wie die potenzielle Gefahrenstelle entschärft und die Verkehrsführung angepasst werden kann. Geplant sind zusätzliche, sogenannte temporäre Schutzeinrichtungen. Die müssen jedoch erst beschafft werden. Und das dauert nach Angaben den Unternehmens rund zwei Wochen. Um die Verkehrsführung neu zu organisieren, sei keine weitere Sperrung der Autobahn nötig. Die Ummarkierung finde im jetzt bereits gesperrten Bereich statt, so der Sprecher.
Als Umleitung empfiehlt die Autobahn-Gesellschaft, weiter über den Rhein bis zur nächsten Ausfahrt Ludwigshafen-Nord zu fahren, dort über die beiden westlichen „Ohren“ wieder zurück auf die Autobahn zu fahren und dann die Abfahrt Sandhofen zu nehmen.
Wegen Hochstraßen verschoben
Die Sanierung dieses Stücks der A 6 ist Teil von Maßnahmen, die 2017 mit der umfassenden Reparatur der Autobahnbrücke begonnen hatten. Danach folgte der Neubau der Autobahnbrücke über die B 44. Wegen der Probleme rund um die Ludwigshafener Hochstraßen war dieser letzte Bauabschnitt jedoch verschoben worden.
Bis Oktober werden auf dem rund 4,6 Kilometer langen Streckenabschnitt der Fahrbahnbelag ausgetauscht und neue Schutzplanken installiert. Außerdem werden mehrere Unterführungen und eine Überführung saniert. Darüber hinaus bekommt der Bereich von Mannheim-Blumenau eine neue und noch höhere Lärmschutzwand.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/metropolregion_artikel,-metropolregion-spontane-sperrung-der-a6-abfahrt-entschaerft-unfallgefahr-_arid,2087276.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/seckenheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[4] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/seckenheim.html