Ehemalige Afd-Stadträtin

Rechte Landauer Lehrerin aus Klassenzimmer abgezogen

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Jakob/kpl
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Einen Monat nach dem tödlichen Angriff auf die 15-jährige Mia in Kandel forderte Myriam Kern Konsequenzen von der Verbandsgemeindeverwaltung. © dpa

Landau. Im Hinblick auf den Schulfrieden hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) die umstrittene Landauer Lehrerin Myriam Kern aus dem Klassenzimmer der Nordring-Förderschule abgezogen. „Seit dieser Woche wird sie nicht mehr im Unterricht eingesetzt“, sagte ein ADD-Sprecher auf Anfrage dieser Redaktion. Die Schulaufsicht prüft, ob gegen die Ex-AfD-Stadträtin wegen ihres Verhaltens bei einer rechten Demonstration in Berlin 2018 und der mehrfachen Äußerung rechter Parolen ein Disziplinarverfahren eingeleitet wird.

Bis darüber entschieden ist, übernehme Kern „planerische Aufgaben“ in der Schule. Kern wurde nach dem Mord an der 15-jährigen Mia durch einen afghanischen Geflüchteten in Kandel als „Stimme von Kandel“ bekannt. Sie hatte Demos organisiert, die laut Polizei immer wieder rechte Gruppierungen angezogen hatten. 

Im Oktober 2018 hatte Kern in einem YouTube-Video auf sich aufmerksam gemacht, das auf der Demonstration von Rechtsextremen aufgenommen worden ist. Das Video aus Berlin und die Tatsache, dass Kern nach den Sommerferien zunächst von Neustadt an die Pestalozzi-Grundschule sowie an die Grundschule Wollmesheimer Höhe abgeordnet worden ist – was nach massiven Elternprotesten mittlerweile wieder aufgehoben wurde – sorgen derzeit in der Südpfalz-Metropole für Unruhe. Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) hatte in einem Brief an Bildungsministerin Stefanie Hubig von einer „massiven Störung des Schulfriedens“ gesprochen und eine disziplinarrechtliche Prüfung gefordert.

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