Landgericht Mannheim

Prozess am Landgericht: Hat Viernheimer sein Baby mit Antidepressivum getötet?

Von 
Michael Krumpe
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Rhein-Neckar. Er soll im Juli des vergangenen Jahres seine siebzehn Monate alte Tochter tödlich mit einem Medikament vergiftet haben – nun beginnt am Freitag, 7. Juli, am Landgericht Mannheim der Mordprozess gegen einen 25-Jährigen aus Viernheim.

Wie das Landgericht mitteilte, wird dem Angeklagten, der sich in Untersuchungshaft befindet, zur Last gelegt, er habe am Abend des 10. Juli, gegen 18 Uhr,  in seiner Wohnung in Viernheim seiner Tochter eine mit einem Antidepressivum versetzte Milch zum Trinken gegeben. Dabei sei ihm bewusst gewesen, dass die von ihm beigefügte Menge bei einem siebzehn Monate alten Kind eine tödlich verlaufende Vergiftung zur Folge haben könnte, was er billigend in Kauf genommen habe.

Zudem soll er bei der Gabe der Milch die Arglosigkeit der in der Wohnung anwesenden, zum Schutz des Kindes bereiten Großmutter bewusst zur Tötung ausgenutzt und damit heimtückisch gehandelt haben.

Nach dem Trinken der Milch soll der Angeklagte seine Tochter zum Schlafen ins Bett gelegt haben. Aufgrund der verabreichten Dosis des Antidepressivums sei es wenige Stunden später zum Erbrechen und aufgrund der durch das Antidepressivum herabgesetzten Schutzreflexe zum Einatmen des Erbrochenen gekommen. Der gegen 21.49 Uhr durch die Großmutter verständigte Notarzt habe zwar eine Reanimation vorgenommen; letztlich habe das Leben des Kindes jedoch nicht mehr gerettet werden können. Es sei gegen 23.45 Uhr an den Folgen der Vergiftung gestorben.

Redaktion Mitarbeiter in der Onlineredaktion, Produktionsleitung "MM"-Podcasts

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