Bluttat - Ermittler gehen von Familiendrama aus / Täter soll psychisch nicht auffällig gewesen sein

Polizist erschießt Bruder

Von 
Bernhard Zinke
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Der Campingplatz am Neckar in Heidelberg-Schlierbach war der Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens.

© Priebe

Heidelberg/Mannheim. Der Schütze, der auf einem Campingplatz in Heidelberg-Schlierbach seinen Beifahrer und dann sich selbst erschossen hat, war ein Schutzpolizist aus Mannheim. Bei dem Beifahrer handelt es sich um seinen Bruder. Dies haben das Mannheimer Polizeipräsidium und die Staatsanwaltschaft Heidelberg gestern bekannt gegeben. Die Tatwaffe ist die Dienstpistole des Polizisten. Der Beamte sei aber nicht im Dienst und nicht uniformiert gewesen und habe auch keinen Dienstwagen benutzt, als er mit seinem Bruder auf den Parkplatz vor der Schranke des Campingplatzes "Heidelberg-Neckartal" an der viel befahrenen B 37 fuhr.

Die Ermittler gehen von familiären Streitigkeiten als Motiv für die Bluttat aus. Ein Sprecher der Polizei und Kollegen bestätigten, dass der 44-jährige Beamte beliebt gewesen sei und zu den Leistungsträgern gehört habe. Er sei auch nicht psychisch auffällig gewesen. "Wir hatten aktuell keine konkreten Hinweise, an seiner Verlässlichkeit zu zweifeln", sagte Polizeisprecher David Faulhaber auf Anfrage dieser Zeitung.

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft von gestern ist der 44-jährige Polizist gemeinsam mit seinem 50-jährigen Bruder am Montagnachmittag gegen 15.10 Uhr vor die Schranke des Campingplatzes am Neckar in Heidelberg-Schlierbach gefahren. Die beiden seien dann aus dem Auto ausgestiegen. Unmittelbar danach soll der Polizist erst seinen Bruder und dann sich selbst erschossen haben. Beide waren nach Angaben der Polizei sofort tot.

Die beiden Leichen werden in der Heidelberger Rechtsmedizin obduziert. Ein erstes Ergebnis erwartet die Polizei gegen Ende dieser Woche.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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