Landauer Zoo - Experiment mit akustischen Signalen provoziert verschiedene Verhaltensweisen der Meerestiere

Pinguin-Forscher schließt Projekt ab

Von 
lrs
Lesedauer: 
Wenn sie Rufe eines Grindwals hören, dann tauchen die Pinguine im Landauer Zoo seltener als bei anderen akustischen Signalen. Eine Fluchtreaktion? © dpa

Landau. Ein Pinguin-Forschungsprojekt mit akustischen Signalen unter Wasser hat im pfälzischen Landau nach Angaben des Wissenschaftlers Boris Culik ein erstes Ergebnis gezeigt. „Pinguine tauchen seltener, wenn sie den Ruf eines Grindwals vernehmen“, sagte der Kieler Meeresforscher nach Abschluss des Projekts im Landauer Zoo. Es sei allerdings zu früh zu sagen, ob diesein Angst- oder Fluchtverhalten sei.

„Die Pinguine sind ja in Gefangenschaft groß geworden. Man kann noch nicht interpretieren, ob das ein genetisch verankertes Verhalten ist“, meinte Culik. „Zoo-Pinguine kennen Gefahren wie einen Wal nicht. Man müsste das in der freien Natur noch einmal bestätigen.“ Für das Forschungsprojekt waren im Pinguin-Becken in Landau bis zu sieben verschiedene Lautsignale ausgesendet worden. Vier Kameras am Gehege zeichneten auf, wie die tauchenden Vögel darauf reagieren. Hintergrund der Forschungen ist unter anderem, ob ein akustisches Signal Pinguine davor retten könnte, in ihrem natürlichen Lebensraum als ungewollter „Beifang“ im Netz von Fischern zu sterben. Die Landauer Zooverwalterin Christina Schubert sagte, das Projekt sei auf großes Interesse gestoßen. „Wir haben auf Schildern informiert, was da im Becken los ist, und auch die Studierenden, die die Daten aufgezeichnet haben, haben in Pausen gerne die Fragen der Besucher beantwortet“, sagte die Diplombiologin. Der Zoo habe das Projekt auch in Führungen eingebaut. lrs

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen