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Pfälzerin wird Deutsche Weinkönigin: Charlotte Weihl setzt sich in Neustadt durch

Von 
Wolfgang Jung
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Die Pfälzerin Charlotte Weihl ist Deutsche Weinkönigin. © Uwe Anspach

Neustadt. Die Gewinnerin fächelte sich mit beiden Händen kräftig Luft zu und konnte ihren Sieg kaum fassen: Charlotte Weihl aus Gönnheim ist die 76. Deutsche Weinkönigin. In einem spannenden Finale setzte sich die 25-Jährige in Neustadt an der Weinstraße gegen vier Mitbewerberinnen ebenfalls aus Rheinland-Pfalz durch. Vor Hunderten Gästen im Saalbau wählten eine Jury und das Publikum zudem Katharina Gräff (24, Nahe) und Julia Lambrich (26, Mittelrhein) zu Weinprinzessinnen.

„Mich durchlaufen gerade die verschiedensten Emotionen“, sagte die Mitarbeiterin in einem Weingut nach dem goldenen Konfettiregen überglücklich der Deutschen Presse-Agentur. „Es wird bestimmt Tage oder Wochen dauern, um zu verstehen, was hier gerade passiert ist.“ Als Weinkönigin vertritt sie nun ein Jahr lang rund 15 000 Winzerinnen und Winzer. Im Jubel ihrer Fangemeinde empfing die neue „First Lady des Rebensafts“ mit breitem Lächeln die Krone von Vorgängerin Eva Brockmann aus Franken. Im Namen der Rebe nimmt Weihl nun zahlreiche Termine auch im Ausland wahr. „Im Team wollen wir der Welt den deutschen Wein schmackhaft machen“, betonte die Monarchin auf Zeit und winkte nach allen Seiten. „Das Gefühl ist unbeschreiblich.“ Aus der Pfalz kam die Siegerin zuletzt 2014.

Erstmals stammten alle fünf Finalistinnen aus Rheinland-Pfalz. Sie hatten sich im Vorentscheid gegen sieben Kandidatinnen aus anderen Weinbaugebieten durchgesetzt. Die Deutsche Weinkönigin wirbt seit 1949 für die Branche. Insgesamt gibt es in Deutschland 13 Weinanbaugebiete, das größte ist Rheinhessen. Dort trägt seit Kurzem erstmals ein Mann die lokale Krone. Er wird dann 2025 im Bundesfinale dabei sein. In der Pfalz wird darüber nachgedacht, statt Weinköniginnen künftig Weinbotschafter zu ernennen. dpa

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