Ukrainekrieg - Verteidigungsministerium kündigt weitere Materialtransporte an / Einschränkungen im Verkehrsbereich sind möglich, um Kapazitäten vorzuhalten

Panzer-Transporte der Bundeswehr auf A 6 bei Hockenheim

Von 
Bernhard Zinke
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Mehrere Transporte der Bundeswehr waren auf der A6 zu sehen. © René Priebe

Hockenheim/Sinsheim. Ein Foto zur Berichterstattung in den sozialen Medien warf Fragen auf: Auf dem Bild war zwar ein Schwerlasttransporter der Bundeswehr zu sehen, aber auf der Ladefläche stand kein „Leopard 2“, sondern ein Abrams-Kampfpanzer, den die amerikanischen Streitkräfte nutzen. Wir haben beim Bundesverteidigungsministerium nachgefragt, was dahinterteckt.

Die Folgen des Kriegsausbruchs in der Ukraine werden jetzt auch in der Region immer deutlicher sichtbar. Seit einigen Tagen transportiert die Bundeswehr schweres Gerät auch über die Autobahnen der Region. Am Montag zählte René Priebe, Fotograf dieser Zeitung, rund 20 Schwertransporte, unter anderem mit Panzern, die auf der A 6 bei Sinsheim in Richtung Osten rollten.

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Schwertransporte der Bundeswehr auf A 6

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Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums bestätigte, dass die Transporte im Zusammenhang mit der Erhöhung der Bereitschaft der Bundeswehr stehen. Das bedeute eben auch, dass die Bevölkerung gegebenenfalls in den nächsten Tagen mehr militärische Bewegungen im öffentlichen Raum wahrnehmen könnten, sagte der Ministeriumssprecher. Es könne auch durchaus zu Einschränkungen im Verkehrsbereich kommen, „da Transportkapazitäten zu Lande, zu Wasser und in der Luft für militärische Zwecke vorgehalten werden müssen.“ Zu weiteren Details wollte sich das Ministerium allerdings aus operativen Gründen nicht äußern.

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Das Ministerium hatte bereits nach Ausbruch des Krieges am 27. Februar in einer Pressemitteilung verkündet, dass Deutschland weitere Kräfte zur Stärkung der Nato-Ostflanke bereitstelle. Konkret geht es um den Beitrag für ein gemischtes Kampfgruppen-Bataillon („Enhanced Vigilance Activity Battlegroup“) in der Slowakei. Dafür entsendet die Bundeswehr Infanteriekräfte des Heeres in Kompaniestärke zunächst bis April sowie das Waffensystem Patriot der Luftwaffe „zur Stärkung der Luftverteidigungsfähigkeit an der östlichen Flanke des Nato-Bündnisgebiets“, wie es in der Pressemitteilung heißt. Damit solle ein deutliches Signal der bündnispolitischen Entschlossenheit in Richtung Russland gezeigt werden. Dabei handle es sich jedoch um einen rein defensiven Auftrag im Sinne der Bündnisverteidigung.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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