Biblis. Im abgeschalteten Kernkraftwerk Biblis hat es beim Rückbau von Block A eine Panne gegeben. Demnach sind zwei Fässer in einer Fass-Trocknungsanlage zur Behandlung radioaktiver Abfälle übergelaufen. Dies meldeten RWE Nuclear als Betreiberin der Rückbauanlage und das hessische Landwirtschaftsministerium als Aufsichtsbehörde am Donnerstag zeitgleich. Die Panne war bereits am vergangenen Pfingstmontag, 9. Juni, passiert.
Das Betriebspersonal habe festgestellt, dass Ventile der Fass-Trocknungsanlage zeitweise nicht ordnungsgemäß geschlossen waren. Über eine Leitung, die zum Befüllen und Reinigen benötigt wird, seien die beiden angeschlossenen Fässer durch einströmendes Wasser übergelaufen. Ursache war nach Angaben eines RWE-Sprechers eine Störung der zugehörigen Druckluftversorgung. Die Ventile seien wieder geschlossen worden, die betroffenen Raumbereiche würden gereinigt.
Keine radiologischen Auswirkungen auf die Umgebung
Das Ereignis habe keine radiologischen Auswirkungen außerhalb der Anlage gehabt, betonte das Landwirtschaftsministerium. Personal, Umgebung oder die Anlage seien nicht gefährdet gewesen. Nach der Internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen hat das Ereignis laut Aufsichtsbehörde keine oder nur eine sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung. Eine abschließende Bewertung des Ereignisses sowie der Maßnahmen gegen Wiederholung werde unter Hinzuziehung des atomrechtlichen Sachverständigen vorgenommen, so das Landwirtschaftsministerium.
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