Energie

Ölbohrung bei Otterstadt wird geprüft

Firma Neptune Energy will eine Lagerstätte erkunden

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lrs
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In Speyer wir bereits Öl gefördert – dies soll ausgeweitet werden. © dpa

Otterstadt. Die Firma Neptune Energy will in Rheinland-Pfalz mehr Öl fördern. „Wir haben für eine geplante Probebohrung zwischen Otterstadt und Waldsee (beide Rhein-Pfalz-Kreis) vom Landesamt für Geologie und Bergbau grünes Licht bekommen“, sagte Unternehmenssprecherin Sandra Arndt am Freitag. Der Direktor der Behörde, Georg Wieber, betonte in Mainz: „Wir können nicht erwarten, dass aus aller Welt Energie zu uns kommt – wir müssen auch selbst etwas tun.“ Zwar sei im Koalitionsvertrag der Landesregierung der Verzicht auf Ölbohrungen vereinbart, aber der dürfe angesichts der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Umstände nicht unumstößlich sein.

Das Unternehmen Neptune Energy will eine Lagerstätte im Buntsandstein erkunden. Durch Schallwellen habe man diese in einer Tiefe von 2000 bis 2500 Metern entdeckt, ohne zu wissen ob sich dort Wasser oder Öl befindet, so eine Sprecherin.

Kritik von Bürgerinitiative

Nach Wiebers Worten hat sein Amt nur einen grundsätzlichen Beschluss für eine mögliche Förderung gefasst. In dem mehrstufigen Verfahren müssten noch der Bohrplatz sowie die Versuchsbohrung selbst genehmigt werden. Gegen die Pläne wendet sich eine Bürgerinitiative. „KeinÖl Otterstadt“ befürchtet, dass Bohrschlämme toxische Substanzen wie Quecksilber zu Tage bringen, Gebäude beschädigt, Auenwälder in Mitleidenschaft gezogen und die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde stark eingeschränkt werden.

In Speyer fördert Neptune Energy seit 2008 Öl. Gefördert werden täglich bis 500 Tonnen. Der Rohstoff wird zu einer Raffinerie in Karlsruhe gebracht. Um die bislang limitierte Förderung ausweiten zu können, hat das Unternehmen eine Genehmigung beim Landesamt beantragt. 

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