Worms. Kurz vor Beginn der Nibelungen-Festspiele in Worms (15. bis 31.7.) laufen inmitten einer spektakulären Wasserlandschaft die Proben vor dem historischen Kaiserdom. Der Däne Palle Steen Christensen hatte das feuchte Bühnenbild bereits vor drei Jahren entwickelt, doch die Corona-Pandemie wirbelte die Reihenfolge der Aufführungen durcheinander. Nun ist die Wasserwelt von Freitag (15.7.) an zu sehen, zur Premiere des Stücks "hildensaga. ein königinnendrama" (Regie Roger Vontobel). Autor Ferdinand Schmalz fragt darin, ob eine von Frauen gelenkte Welt besser wäre.
Die Einrichtung der Wasserlandschaft erfolgt nach Angaben der Organisatoren möglichst ressourcenschonend. So werde das Becken im Rahmen der Festspiele nur einmal gefüllt und danach durch eine energiesparende Filteranlage gereinigt, hieß es. So könne das Wasser bis zum Ende der Spielzeit im Becken bleiben. Zudem sei das Becken mit schwarzer Folie ausgelegt - so könne sich das Wasser bei viel Sonne auf natürliche Weise aufwärmen. Ein intensives Heizen der zwar großen, aber nicht überall tiefen Wasserfläche sei nicht geplant.
Bei den diesjährigen Nibelungen-Festspielen unter der Intendanz von Nico Hofmann stehen unter anderem die Schauspielerinnen Genija Rykova als Brünhild und Gina Haller als Kriemhild auf der Bühne. Das Nibelungenlied, eine Geschichte über Treue und Verrat, gilt als eine der Lieblingssagen der Deutschen. Die Organisatoren in Worms rechnen mit weniger Corona-Beschränkungen als 2021 und hoffen auf eine volle Tribüne mit rund 1400 Sitzplätzen pro Abend. Es ist das 20. Stück seit 2002 - wegen der Corona-Pandemie gab es 2020 keine Vorstellung.