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Neues Netzwerk für Cybersicherheit in Rhein-Neckar-Region

Cyberattacken richten in der Region immer wieder verheerende Schäden an. Jetzt startet ein neues Netzwerk, das vor allem Betriebe besser schützen will.

Von 
Alexander Jungert
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Cyberattacken richten in Deutschland jedes Jahr Milliardenschäden an. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Heidelberg. Ein neues Netzwerk will sich entschieden für IT-Sicherheit in der Region Rhein-Neckar einsetzen. Es heißt „Cybersecurity Community“ und geht am 19. März im Mannheimer Technologiezentrum Mafinex an den Start. Initiator ist das Netzwerk Smart Industries, hinter dem die Wirtschaftsförderungen der Stadt Mannheim und des Rhein-Neckar-Kreises stehen.

Was brauchen Betriebe in der Region, um sich besser vor Angriffen zu schützen? Um das herauszufinden, sind zunächst vor allem kleine und mittlere Unternehmen eingeladen. Im Mafinex wollen sich Experten der „Cybersecurity Community“ mit den Teilnehmenden austauschen und Lösungen erarbeiten.

Themen sind:

  • Cyber Awareness (Problembewusstsein),
  • Notfall- und Krisenmanagement,
  • Fachkräfte- und Kompetenzentwicklung,
  • Compliance,
  • Technische Infrastruktur.

Ziel ist es den Angaben nach, die Cybersicherheit in der Region ganzheitlich zu stärken, die Region zu einem führenden Standort für Cybersicherheit aufzubauen und die Resilienz der Unternehmen am Standort zu sichern. Neben dem Aufbau eines umfassenden Angebots innovativer Sicherheitslösungen soll vor allem auch der Wissensaustausch untereinander gefördert werden.

„Die Gruppe steht mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung allen bereit, die sich informieren und Grundsätzliches über eine gute IT-Sicherheitsstruktur erfahren möchten“, wird Dorothee Wagner, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises und Geschäftsstellenleitung des Netzwerks Smart Industries im Rhein-Neckar-Kreis, in einer Mitteilung zitiert.

Unternehmen erleiden 266 Milliarden Euro Schaden

Laut einer Statista-Erhebung mussten deutsche Unternehmen alleine im vergangenen Jahr Schäden in Höhe von insgesamt über 266 Milliarden Euro durch Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage verkraften.

Auch in der Region gibt es immer wieder Fälle, die sogar zu Produktionsausfällen führen, wie zuletzt beim Frankenthaler Pumpenhersteller KSB.

Nicht nur Unternehmen sind betroffen, sondern auch Behörden und Schulen. Erst Mitte Januar haben Unbekannte einen Hackerangriff auf mehrere Schulen in der Vorderpfalz verübt, auf den Servern von 28 Schulen wurden zumindest teilweise Dateien verschlüsselt.

Die Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises war im Oktober 2022 Opfer eines Cyberangriffs geworden. Dabei wurden die IT-Systeme der Kreisverwaltung mittels Schadsoftware verschlüsselt und somit unbrauchbar gemacht. Zuvor wurden sensible Daten ausgeleitet und im sogenannten Darknet veröffentlicht. Die Verwaltung hatte monatelang mit den Folgen zu kämpfen.

„Es ist toll, was sich in der Metropolregion entwickelt“

Um der wachsenden Gefahr Herr zu werden, gibt es in der Region bereits mehrere Initiativen und Netzwerke. Ende 2024 hatte die Regionalkonferenz Cybersicherheit der Metropolregion stattgefunden. Netzwerke sind auch für Uwe Liebelt, Werkleiter bei der BASF und Vorstandsvorsitzender des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar, der Schlüssel. Schließlich hat nicht jeder Betrieb die Möglichkeiten eines großen Konzerns, um sich ausreichend gegen Cyberattacken zu wehren. In den Netzwerken lerne jeder vom anderen. „Es ist toll, was sich in der Metropolregion entwickelt“, strich Liebelt heraus.

Die Teilnahme an der ersten Veranstaltung der „Cybersecurity Community“ am Mittwoch, 19. März, im Mannheimer Technologiezentrum Mafinex (14 bis 17 Uhr) ist kostenlos. Eine Anmeldung ist hier möglich.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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