Nächster Schritt für S-Bahn

Rhein-Neckar. Vor fast sechs Jahren ist die erste S-Bahn durch die Metropolregion Rhein-Neckar gefahren. Seitdem steuern die Züge immer mehr Stationen im gesamten Rhein-Neckar-Raum an und bis 2015 soll die Region komplett vernetzt sein. Der nächste Schritt dazu wird am 12. Dezember dieses Jahres gemacht: "Dann beginnt im Elsenztal auf der Bahnstrecke von Steinsfurt nach Eppingen der elektrische Betrieb", erklärte der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN), Werner Schreiner, gestern in Mannheim. Gleichzeitig sei damit die Elektrifizierung der Stadtbahnstrecke von Sinsheim nach Steinsfurt abgeschlossen. Allerdings rollen wegen leichter Verzögerungen im Schwarzbachtal zwischen Meckesheim und Aglasterhausen noch bis 20. März 2010 Busse. Die Freude über den Start der Elsenztalbahn kann das aber nicht trüben, so planen der VRN und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember eine Eröffnungsfeier mit historischen Triebwagen. Für die Verzögerung im Schwarzbachtal seien unter anderem verspätet eingegangene Baufreigaben und die Klage einer Anwohnerin in Neidenstein verantwortlich.

Die Gesamtkosten für das Projekt liegen laut VRN bei rund 81,5 Millionen Euro, der Bund trägt 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, das Land und die Kommunen 20 Prozent. Den restlichen Betrag, zu dem unter anderem Planungs- und Verwaltungskosten gehören, müssen die Kommunen und Landkreise vollständig übernehmen.

Die Bauarbeiten im Elsenztal haben im August 2008 begonnen und laufen laut Schreiner derzeit auf Hochtouren. Neben der Elektrifizierung würden umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt. "Zum Beispiel werden Gleise abgesenkt, Brücken angehoben sowie die Leit- und Sicherungstechnik erneuert. Zudem müssten Schienen und Schwellen sowie Bahnübergangssicherungen an den 19 zukünftigen S-Bahn-Stationen eingebaut werden. "Außerdem haben wir 1180 Masten aufgestellt und rund 110 Kilometer Oberleitung gespannt", sagt Schreiner. sin