Malsch. Auf dem Segelflugplatz im nordbadischen Malsch (Rhein-Neckar-Kreis) herrscht Schockstarre. Die Fliegerkameraden bangen noch immer um das Leben des 52-jährigen Piloten, der am Pfingstmontag mit seinem Segelflugzeug westlich des Flugplatzes abgestürzt ist. „Wir sitzen noch immer alle zusammen und reden viel darüber“, sagt der Vorsitzende der Flugsportgemeinschaft (FSG) Letzenberg Malsch, Michael Kuhn, einen Tag nach dem tragischen Unglück. Der Pilot ist Mitglied eines befreundeten nordbadischen Vereins.
Wie die Polizei berichtete, war der Pilot kurz vor dem Absturz auf dem Flugplatz gestartet, habe aber ganz offenbar Probleme gehabt, mit seinem Segelflieger an Höhe zu gewinnen. Er habe dann den Landeanflug eingeleitet. Augenzeugen hatten laut Polizei beobachtet, wie das Flugzeug in einer Kurve plötzlich an Höhe verlor und in das nahe gelegene Waldstück stürzte.
Der Pilot konnte schnell geborgen werden, er wurde mit dem Rettungshubschrauber in die BG Klinik nach Ludwigshafen geflogen. Nach aktuellem Kenntnisstand der Polizei schwebt der Mann noch in Lebensgefahr.
Nach Flugzeugabsturz: Hilfe war trotz Widrigkeiten sehr schnell vor Ort
„Die Meldekette hat hervorragend funktioniert“, sagt Kuhn, der auch aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Malsch ist. Hilfe sei sehr schnell vor Ort gewesen. Dabei war das Flugzeug im dichten Gestrüpp etwa zehn Meter von einem Trampelpfad entfernt hängengeblieben. Um den schwer verletzten Piloten abtransportieren zu können, habe die Feuerwehr den Weg mit Motorsägen freischneiden müssen.
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Die Ursachenforschung für das Unglück ist standardmäßig auch Sache der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Die Bundesbehörde mit Sitz in Braunschweig untersteht dem Bundesverkehrsministerium und wird routinemäßig hinzugezogen, wenn es zu Unfällen und schweren Störungen aller Luftfahrzeugklassen kommt.
Ein Mitarbeiter der BFU war bereits drei Stunden nach dem Unglück an der Absturzstelle und nahm das Wrack in Augenschein. Mit einem Zwischenbericht ist in einigen Wochen zu rechnen, da in der Regel auch Gutachten eingeholt und Flugdaten ausgewertet werden müssen.
Frühjahrsfliegen in Malsch nach Unglück vorzeitig beendet
Das Unglück fand im Rahmen des Mälscher Frühjahrsfliegens statt. Seit dem vergangenen Freitag waren die Segelflieger bei der dritten Auflage der Veranstaltung auf dem Segelfluggelände versammelt. Nach dem Absturz sei das Frühjahrsfliegen dann jedoch offiziell beendet worden, obwohl es noch bis zum kommenden Samstag angesetzt war.
Aktuell sei es auch wettertechnisch nicht möglich zu starten. Aber auch bei gutem Wetter wäre das Frühjahrsfliegen beendet worden. Jetzt gehe es zuallererst darum, dem Flugkameraden fest die Daumen zu drücken und zu hoffen, dass er wieder auf die Beine kommt.
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