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Kriminalstatistik der Polizei Rheinpfalz: Mehr Straftaten, mehr aufgeklärte Fälle

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red/sko
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Ludwigshafen. Die Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Rheinpfalz weist für das Jahr 2023 einen Höchststand an erfassten Straftaten aus. Wie die Polizei bekannt gab, stieg gleichzeitig die Aufklärungsquote von Straftaten ebenfalls auf einen Höchststand von 64,3 Prozent. Um 2,4 Prozent ist die Wahrscheinlichkeit gegenüber dem Vorjahr gestiegen, als Straftäter ermittelt zu werden. Allerdings wuchs auch die Anzahl der erfassten Straftaten im Jahr 2023 auf 63 886 Fälle an, im Jahr zuvor waren es noch etwas mehr als 60 000 gewesen – ein Plus von 5,5 Prozent. Im Vergleich der letzten zehn Jahre liegt die Gesamtzahl 2023 damit auf dem höchsten Stand. Eigentumsdelikte wie Wohnungseinbrüche und Diebstähle machen dabei den größten Anteil aus.

Erfreulich dabei, dass die Aufklärungsquote mit 64,3 Prozent auf einem Höchststand liegt. Lediglich in den durch die Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 und dem damit verbundenen Rückgang von schwer aufzuklärenden Straftaten wie Wohnungseinbruchsdiebstählen lag sie geringfügig höher.

Weniger Einbrüche aufgeklärt

Die Eigentumsdelikte stellten 2023 mit 26,5 Prozent erneut den größten Anteil aller Straftaten an der Gesamtkriminalität dar. Die Fallzahlen stiegen um insgesamt 387 von 16 527 (2022) auf 16 914 Fälle (2023) an. Im Bereich der Einbrüche in Wohnungen bewegen sich die Zahlen auf gleichbleibendem Niveau (793 Einbrüche in 2023). Die Aufklärungsquote sank um 2,0 Prozent auf 10,6 Prozent. Insgesamt sank jedoch die Zahl der Einbrüche seit 2017 von damals 1037 Fällen pro Jahr – dank regelmäßiger Fahndungen, Kontrollen und vieler Einbruchschutzberatungen.

Die sogenannten Rohheitsdelikte (Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit) steigen seit 2021 wieder. Auch 2023 gingen die Fallzahlen von 11 793 (2022) auf 12 115 nach oben. Fast zwei Drittel nehmen mit 7545 Fällen die Körperverletzungsdelikte ein; die Bedrohung etwa ein Viertel (2715). Die Aufklärungsquote liegt bei 88,8 Prozent und damit auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Das bedeutet, dass Täter eines Gewaltdeliktes in neun von zehn Fällen ermittelt werden konnten.

Mehr Kindesmissbrauch

Die Straßenkriminalität ging um 7,7 Prozent zurück (2022: 12 206; 2023: 11 265 Fälle). Die Straftaten gegen das Leben gingen um mehr als die Hälfte zurück, 2023 gab es elf Fälle (2022: 24).

Im Bereich der Sexualstraftaten ist im Vergleich zum Vorjahr (1377 Fälle) ein Anstieg von 6,5 Prozent auf 1467 Fälle festzustellen. Im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern gab es einen Anstieg um 23,2 Prozent (2022: 142; 2023: 175). Die Zahl der Vergewaltigungen ist von 133 auf 160 Fälle angestiegen.

Einen relevanten Anstieg um knapp 20 Prozent verzeichnet die Verbreitung jugendpornografischer Inhalte (2022: 89; 2023: 106). Erklärungsansatz für die in diesem Bereich seit Jahren steigenden Fallzahlen ist ein erhöhtes Anzeigeverhalten. Die Verbreitung, der Erwerb, der Besitz und die Herstellung kinderpornografischer Inhalte ging von 590 auf 571 Fälle zurück.

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