Germersheim. In Rheinland-Pfalz ist der erste Fall von Affenpocken aufgetaucht. Die Infektion wurde bei einer Person aus dem Kreis Germersheim festgestellt. Dies haben am Montag sowohl das rheinland-pfälzische Gesundheitsamt als auch der Kreis Germersheim bestätigt. Nähere Angaben zur Person, ihrem Geschlecht oder Alter wollten sowohl Kreisverwaltung als auch das Ministerium mit Rücksicht auf den Persönlichkeitsschutz der betroffenen Person nicht machen.
Der Patient oder die Patientin sei derzeit wohlauf, sagte eine Sprecherin des Kreises Germersheim. Sie befinde sich derzeit in Quarantäne. Ein Infektionsrisiko in der Region könne mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Die Person habe sich vermutlich im Ausland angesteckt. Sie habe jedoch hervorragend mit dem Gesundheitsamt des Kreises zusammengearbeitet, sagte die Sprecherin, ohne dies weiter erläutern zu wollen.
Es handelt sich jedoch wohl nicht um eine aktuelle Infektion mit Affenpocken. Die Person habe bereits im Mai Symptome bemerkt und habe sich dann in Absonderung begeben.
Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) gibt es Stand Montag 189 Fälle von Affenpocken aus elf Bundesländern übermittelt worden. Bestätigt sind demnach Fälle in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Weitere Fälle in Deutschland sind laut RKI zu erwarten.
Nach derzeitigem Wissen sei für eine Übertragung des Erregers ein enger Kontakt erforderlich. Deshalb könne gegenwärtig davon ausgegangen werden, dass der Ausbruch begrenzt werden kann. Eine Übertragung der Viren könne durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten und den typischen Hautveränderungen, sogenannten Pockenläsionen, stattfinden, unter anderem auch im Rahmen sexueller Aktivitäten.
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