Speyer

Kastration wird Pflicht für Katzen

Zahl der Streuner soll eingedämmt werden

Von 
Kai Plösser
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Für Speyers Katzen gilt bald eine Schutzverordnung. © Thomas Neu

Speyer. Um die unkontrollierte Zunahme freilebender Katzen zu verhindern, führt die Stadt Speyer eine Katzenschutzverordnung ein. Diese tritt am Samstag, 10. September, in Kraft, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Die Verordnung richtet sich an Katzenhalter, deren Tiere sich unkontrolliert im Freien bewegen. Sie sind ab Beginn der Maßnahme dazu verpflichtet, ihre Vierbeiner registrieren, kennzeichnen und kastrieren oder sterilisieren zu lassen.

Ausnahmen davon seien auf Antrag und unter Vorlage einer tierärztlichen Bescheinigung zulässig. Dies ist der Fall, wenn es sich um Rasse- oder Zuchtkatzen handelt oder das Tier nicht mehr zeugungsfähig oder unfruchtbar ist. Eine eindeutige Kennzeichnung zur Identifikation der Katze kann durch einen Mikrochip oder ein Tattoo erfolgen. „Der Nummerncode sowie die Daten des Besitzers sind daraufhin in ein öffentliches oder privat geführtes Haustierregister einzutragen, das der Behörde zugänglich ist.

Ganz Speyer ist Schutzgebiet

Das Schutzgebiet erstreckt sich über das gesamte Stadtgebiet. Wird der Verordnung nicht nachgekommen, kann die Stadt die Kennzeichnung, Registrierung und Kastration auf Kosten der Besitzer anordnen. Dies ist auch der Fall, wenn der Besitzer erst im Nachgang ermittelt wird. Zudem ist das Betreten eines Privat- oder Betriebsgeländes durch die Stadtverwaltung zu dulden, wenn dies zur Ergreifung einer Katze erforderlich ist.

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Marcus Oehler
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Hintergrund der Verordnung sei, dass in Deutschland rund zwei Millionen Streunerkatzen leben. Verwilderte Hauskatzen kommen schlecht im Freien zurecht. Sie leiden unter anderem an Hunger, Krankheiten und Verletzungen. Bundesweit wird deswegen über Katzenschutzverordnungen diskutiert. In Baden-Württemberg beispielsweise haben 34 Kommunen bereits eine Verordnung. Eine Stadt im Rhein-Neckar-Kreis ist nicht dabei. Allerdings will Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just eine Katzenschutzverordnung „umfassend vorbereiten“ lassen, so die Stadt. Erst Ende Juni waren 46 Katzen in erbärmlichem Zustand auf einem Weinheimer Bauernhof gefunden worden.

Redaktion

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