Speyer. „Bislang haben wir keine Corona-bedingten Ausfälle“, sagt Ralph Eckerle. Der Projektleiter für die Sanierung der Speyerer Salierbrücke bestätigt: Weder beim ausführenden Unternehmen BWS Rhein Neckar GmbH noch bei der Bauüberwachung durch das Baureferat Nord beim Regierungspräsidium Karlsruhe gibt es bestätigte Fälle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Unterdessen geht es auf der Baustelle voran wie noch nie: Aber das habe ausschließlich mit dem Wetter zu tun, das endlich Arbeiten erlaube, die der Winter mit seiner nasskalten Witterung nicht zugelassen habe. „Im Moment brummt‘s so richtig“, freut sich Eckerle.
Wegen des Infektionsschutzes auf Abstand zu bleiben, sei bei den meisten Arbeiten rund um die Brückensanierung überhaupt kein Problem. Der Kollege, der den Spritzbeton auftrage, arbeite sowieso im Schutzanzug und mit Maske. „Und da geht keiner freiwillig näher als zehn Meter ran, weil er sonst aussieht wie Sau“, sagt der Projektleiter. Auch das Auftragen von Korrosionsschutz unter der Brücke finde mit Schutzmaske und an weit von einander getrennten Arbeitsplätzen statt. Lediglich beim Einbau der Betonplatten auf der Fahrbahn müsse man aufpassen, dass man den Abstand einhalte. Auch beim Asphalt-Auftragen an anderen Baustellen werde man zuweilen wohl näher als 1,5 Meter an den Kollegen herankommen. Das sei nicht anders zu machen.
Auswirkungen der Corona-Pandemie gebe es allenfalls bei den Mitarbeitern von BWS in Sachen Kinderbetreuung zuhause. Das habe die Firma aber durch Verschiebung von Einsatzzeiten geregelt.
Osterurlaub fällt aus
Betroffen sind allerdings Mitarbeiter mit ausländischem Pass, die auch auf anderen Baustellen wie beispielsweise auf der in dieser Woche beginnenden Sanierung der A 5 bei Ladenburg beschäftigt sind. Eckerle weiß beispielsweise von türkischen und osteuropäischen Bauarbeitern, die in diesem Jahr auf den Heimaturlaub während der Osterfeiertage verzichten. Sie wüssten ja nicht, ob sie wegen der Grenzschließungen überhaupt nach Hause fahren dürften, geschweige denn nach den Feiertagen wieder nach Deutschland ausreisen dürften. Deshalb fällt für diese Kollegen der Osterurlaub aus.
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