Kultur - Otfried H. Culmann will in der Südpfalz einen Ort für Fantastische Kunst schaffen / Besucher können bis 16. August an Wochenenden einen Blick riskieren

Im bizarren Traumgarten entsteht ein Museum

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Der surrealistische Garten von Otfried H. Culmann in der Südpfalz.

© Venus

Landau. Der Künstler Otfried H. Culmann will sich einen Lebenstraum erfüllen und in seiner südpfälzischen Heimat mit einem "Fantastischen Museum" eine künstlerische Lücke füllen: "Wien hat sein Hundertwasser-Haus, Figueras in Spanien ist stolz auf das Dali-Museum, Belgien freut sich über das Paul-Delvaux-Museum und in der Toskana hat Niki de Saint-Phalle einen vielbesuchten Tarot-Garten geschaffen - nur wir in Deutschland besitzen für die Fantastische Kunst gar nichts", ärgert sich Culmann, der zu den führenden Köpfen dieser Kunstgattung gehört.

Der 66-jährige Künstler, der in einem ehemaligen Pfarrhaus in Billigheim-Ingenheim bei Landau lebt und dort mit seinem "Traumgarten" auch einem Laien einen Blick in seine bunte Welt gestattet, könnte sich das Museum als Zentrum des "Fantastischen Realismus" in Deutschland als weithin sichtbares, buntes Gebäude irgendwo am Haardtrand vorstellen - "das wäre bald ein touristischer Magnet," so der Künstler.

Inspiration aus der Schweiz

Culmann lässt sich auch von fantastischer Architektur wie dem "Palais ideal" von Fernand Cheval (1836-1924), Robert Tatin (1902-1983) oder dem Schweizer Bruno Weber inspirieren, der auf einem 15 000 Quadratmeter großen Gelände in Dietikon bei Zürich ein bizarres Atelierhaus mit gigantischen Fabelwesen schuf "und damit einen einzigartigen, wundervollen Traum" realisierte. Culmann: "An manchen Wochenenden kommen dorthin bis zu 2000 Besucher - und staunen."

Wie das Culmann-Museum aussehen könnte, kann man in seinem Garten studieren, wo er seit 32 Jahren mit einer rätselhaften und fantasievollen Architektur einst öde Wände in "Bilder" verwandelte. Der Mitgründer von "Labyrinthe" - der Gesellschaft für fantastische und visionäre Künste, will in der Tradition von Antoni Gaudi (1852-1926) oder Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) mit dem Museum, für das er mit Hilfe eines Architekten bereits exakte Pläne und ein Modell geschaffen hat, der Fantastischen Kunst in der Südpfalz eine Heimstätte schaffen. "Wann ich's net mach, macht's kenner", glaubt er, und hofft für das etwa vier Millionen Euro teure Projekt auf Sponsoren.

Wie sein "Fantastisches Museum" aussehen könnte, können Besucher bis 16. August jeden Samstag von 14 bis 18 und Sonntag von 11 bis 18 Uhr (Eintritt: drei Euro) in seinem bizarren "Traumgarten" sehen. Am 15. August, 19 Uhr, findet dort in ungewöhnlichem Rahmen auch ein Freiluftkonzert mit den Künstlern Nicola Polizzano und Ernst Kaeshammer (Eintritt: 10 Euro) statt. Infos unter: 06349/52 50. rs

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