Hilfsteams von THW und ISAR retten 40-Jährige aus den Trümmern

Mannheim. Erster Erfolg für das Team des technischen Hilfswerks (THW) im Erdbebengebiet der Türkei: In Gemeinschaftsarbeit mit einer lokalen Hilfsorganisation und der deutschen privaten Organisation ISAR Germany (International Search and Rescue = Internationale Suche und Rettung) wurde eine 40-jährige Frau aus den Trümmern eines Hauses geborgen. Die Befreiungsaktion dauerte nach Angaben eines THW-Sprechers 50 Stunden. Während dieser Zeit sei die Frau durch einen dünnen Schlauch mit Wasser versorgt worden. Mit schwerem Gerät musste zuerst eine herabgestürzte Decke durchbrochen werden. Dies musste in aller Vorsicht geschehen, um keine Bewegung im Geröll zu verursachen.

Die 50 THW-Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (Seeba), unter anderem mit Spezialisten aus Viernheim, Bensheim, Speyer und Landau, sind seit dem späten Mittwochabend in der Provinz Hatay, etwa 150 Kilometer von der Ludwigshafener Partnerstadt Gaziantep entfernt, rund um die Uhr im Einsatz. Eile ist geboten. Die Faustregel besagt, dass Menschen ohne Wasser höchstens 72 Stunden überleben können. „Dass es auch nach Ablauf dieser Zeit zu solchen Rettungen kommt, gibt uns große Hoffnung“, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam.

Die Internetverbindung ins Krisengebiet ist vor allem in den Abendstunden einigermaßen stabil, so dass das Team vor allem um diese Zeit Bilder und Videos vom Einsatz in die Heimat schicken können. Telefonieren funktioniere kaum, berichtet Michael Walsdorf, Sprecher des THW-Landesverbands Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland. „Eine Verbindung ins Katastrophengebiet hält maximal 30 Sekunden“, sagt er. Die Kommunikation laufe vor allem über Messengerdienste. bjz