Medizin

Hilfe und Information für Patienten und Angehörige: Neuroendokriner Tumortag in Ladenburg

Bereits zum 22. Mal organisiert das Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NET) vom 26. bis zum 28. September den „Überregionale Neuroendokrine Tumortag“. In diesem Jahr fungiert das Ladenburger Hotel Leonardo als Austragungsort.

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Dennis Bachmann
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Gut besucht war der 21. Neuroendokrine Tumortag im vergangenen Jahr in Hamm. © Netzwerk Neuroendokrine Tumoren

Ladenburg. Bei der Veranstaltung soll Interessierten und Betroffenen das breite Spektrum der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten für Patienten mit neuroendokrinen Neoplasien vorgestellt und ihnen Einblicke in moderne Behandlungskonzepte präsentiert werden. Im Anschluss findet eine interdisziplinäre Tumorkonferenz statt, bei der die Teilnehmer erleben können, wie eine Zusammenarbeit der NET-Experten in der Klinik funktioniert. In der zweiten Hälfte der Veranstaltung stehen verschiedene Workshops auf dem Programm.

„Das Problem bei Neuroendokrinen Tumoren ist, dass diese oft inaktiv sind und meist nur als Zufallsdiagnose entdeckt werden“, erklärt Gudrun Schroth, Regionalgruppenleiterin Rhein-Neckar des Netzwerks Neuroendokrine Tumoren. Oftmals werde ein solcher Tumor auch erst gefunden, wenn er bereits Metastasen gebildet habe, was die Behandlung dann schwieriger mache. Mit der Veranstaltung wolle man nicht nur Betroffene und Angehörige informieren, sondern auch Ansprechpartner sein und die Selbsthilfe verbessern - was bei dieser Erkrankung sehr wichtig sei.

Workshops und Vorträge: Mehrere Ärzte bieten breit gefächerte Informationen

Für fachliche Expertise ist jedenfalls gesorgt. Die wissenschaftliche Leitung haben die beiden Ärzte Sebastian Krug und Leonidas Apostolidis von der Universitätsklinik Heidelberg inne. „Zwei absolute Koryphäen auf ihrem Gebiet“, weiß Schroth. Sie fungieren ebenso als Referenten, wie ihre Heidelberger Kollegen Clemens Kratochwil, Zoltan Kender, Juliane Brandt und Osman Öcal sowie Jürgen Walther vom Sozialdienst der Uniklinik. Dazu kommt Patrick R. Verreet, Emeritus Professor der Niederrhein-Kliniken.

Das Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT)

Das Netzwerk NeT ist nach eigenen Angaben eine der größten, bundesweit aktiven Selbsthilfeorganisation für Betroffene und deren Angehörige im deutschsprachigen Raum, sowie eine der größten in Europa für diese Erkrankung.

Nach Angaben des Vereins sind dort aktuell rund 1.500 Mitglieder registriert.

Es gibt zahlreiche Regionalgruppen, darunter eine für den Rhein-Neckar-Raum.

Das Leitprinzip ist, sowohl den Betroffenen als auch den Angehörigen beratend zur Seite zu stehen und gemeinsam mit ihnen nach Lösungen für ihre Situation zu suchen – für einen leichteren Umgang mit der Erkrankung.

Der Verein verleiht regelmäßig den Glorinet-Preis. Diesen Ehrenpreis erhalten Menschen, die sich in besonderer Weise um die Erforschung der Neuroendokrinen Neoplasien, sowie um die Behandlung von Menschen mit diesem Krankheitsbild verdient gemacht haben. Der Preis ist nicht dotiert.

Am Freitag startet die Veranstaltung mit einer Mitgliederversammlung. Anschließend findet ein gemeinsames Abendessen für die Teilnehmer statt. Am Samstag gibt Sebastian Krug eine Einführung ins Thema und Leonidas Apostolidis erläutert „Neue klinische Ansätze, Studien und Perspektiven“. Clemens Kratochwil spricht über „Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie bei NET“, bevor Zoltan Kender über die „Endokrinische Perspektive“ referiert. Es folgt eine „Interdisziplinäre Tumorboard-Diskussion zur Therapiefindung“ mit anschließender Fragerunde. Außerdem wird der „Glorinet-Preis“ verliehen und der Preisträger oder die Preisträgerin hält anschließend ebenfalls einen Vortrag.

Am Samstag stehen verschiedene Workshops auf dem Programm. So referiert Osman Öcal über „Radiologische Diagnostik und Therapie: Vom CT bis zur Embolisation“, Sebastian Krug steht in einer individuellen Fragerunde für Informationen zur Verfügung und der oder die Glorinet-Preisträger oder -Preisträgerin erklärt, wann bei einem Neuroendokrine Tumor operiert werden sollte. In der zweiten Workshop-Reihe stellt sich Leonidas Apostolidis den Fragen der Teilnehmer, Jürgen Walther gibt Informationen über Unterstützung und sozialrechtliche Aspekte und Juliane Brandt referiert zum Thema „Supportive Therapiemaßnahmen und Management von Therapienebenwirkungen“.

Alle weiteren Informationen, das komplette Programm und ein Online-Anmeldeformular gibt es auf der Internetseite des Netzwerks (https://www.netzwerk-net.de/) unter dem Menüpunkt „Aktuelles“.

Redaktion

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