Rhein-Neckar

Hat der Brand in Kehl Folgen für die Fasnachtsumzüge in Ilvesheim und Ludwigshafen?

Der Brand eines Umzugswagens in Kehl am Wochenende mit einem Schwerverletzten hat aufhorchen lassen. Warum sich die Verantwortlichen der Umzüge in der Region davon nicht beunruhigen lassen

Von 
Rahel Adel
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Der Umzug in Ilvesheim findet dieses Jahr zum 37. Mal statt. Alle Wagen im Zug wurden vom TÜV geprüft und unterliegen strengen Auflagen. © Marcus Schwetasch

Rhein-Neckar. Überschattet das Brandunglück in Kehl die Fasnachtsumzüge in der Region? Nachdem im Ortenaukreis am Sonntag ein Wagen im Zug in Flammen aufging, sind auch die Verantwortlichen in der Region sensibilisiert. Die Brandursache in Kehl ist noch nicht abschließend geklärt, jedoch wird vermutet, dass der Wagen in Folge einer Verpuffung eines Aggregats Feuer fing. Das Gefährt einer Narrengruppe aus dem Schwarzwaldort Glottertal sei zuvor vom TÜV Süd geprüft worden, heißt es.

Auch die Fasnachts-Verantwortlichen in der Region nehmen die Sicherheitslage bei ihren Veranstaltungen ernst, verweisen jedoch auf die hohen Auflagen und Vorkehrungen, die bereits im Vorfeld getroffen wurden. Thorsten Walther, Bürgermeister von Ilvesheim, erklärt auf Anfrage, dass die Auflagen für die Teilnahme am Fasnachtsumzug in Ilvesheim am Sonntag, 11. Februar, sehr hoch seien. „Es liegt ein detailliertes Sicherheitskonzept vor. Beispielsweise gibt es ein striktes Rauchverbot auf den Umzugswagen“, sagt er. Am Donnerstag finde ein letztes Treffen vor dem Umzug mit allen Beteiligten sowie Polizei und Feuerwehr statt, bei dem das Thema noch einmal angesprochen und für die Brandsicherheit sensibilisiert werde. „Jeder Wagen wird vorher vom TÜV begutachtet und kriegt ein Zertifikat, dass er verkehrs- und betriebssicher ist“, erklärt Walther. „Die Auflagen sind schon sehr hoch, jetzt müssen sich nur noch alle daran halten.“

Auflagen der Behörden

Klaudia Fleuchaus vom Elferrat des Karnevalvereins Insulana Ilvesheim e.V., Hauptorganisatorin des Umzugs, betont dies ebenfalls. „Es gibt Auflagen von den Behörden. Diese müssen unterschrieben und eingehalten werden“, erklärt sie. Nach dem Brand in Kehl hätten sich die Gemeinde oder die Behörden bis jetzt nicht mit noch weiterführenden Sicherheitsbestimmungen an den Verein gewandt.

In Ludwigshafen findet der gemeinsame Fasnachtsumzug mit Mannheim in diesem Jahr nach vierjähriger Pause wieder statt. Christoph Heller, Präsident des Großen Rates der Ludwigshafener Karnevalsvereine, erklärt ebenfalls, dass alle Wagen kontrolliert seien und auch nochmals am Tag vor dem Umzug abgenommen werden. „Wir tun alles Menschenmögliche, um den Umzug sicher zu machen“, verspricht Heller. „Alles ausschließen kann man nicht, aber wir nehmen es sehr ernst und nicht auf die leichte Schulter.“ Der Umzug in Ludwigshafen findet dieses Jahr zum 69. Mal statt und in seiner langen Zeit als Fasnachter sei es das erste Mal, dass er von so etwas gehört habe. „Aggregate gibt es auf dem Umzug, aber wenn man damit verantwortungsvoll umgeht, dann sind sie sicher.“ Um groß etwas am Sicherheitskonzept zu ändern, sei zudem keine Zeit mehr. Der Umzug findet ebenfalls am 11. Februar statt.

Neues Prüfungsprozedere

Markus Lemberger, Leiter der Unternehmenskommunikation der Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft (Lukom), erklärt, dass die Lukom als Veranstalter bereits vor einigen Monaten ein neues Prüfungsprozedere für alle Teilnehmer eingeführt habe. Dies schließe auch die Prüfung von Stromaggregaten ein. „Alle Wagen werden am Umzugstag vom TÜV abgenommen. Dies ist Teil eines Sicherheitskonzepts, das wir extra für den Umzug erarbeitet haben.“

Im baden-württembergischen Kehl ist ein Faschingswagen in Brand geraten. © Marco Dürr

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