Kirchheim/Weinstraße. Ab 21. Januar ist es wieder soweit: Bei „Ich bin ein Star - holt mich hier raus“ werden nach einem Jahr Pause neun Prominente um den Titel des Dschungelkönigs kämpfen. Statt Australien geht es dieses Jahr nach Südafrika. Unter den Kandidaten ist auch Harald Glööckler. Der Modedesigner, der in Kirchheim an der Weinstraße lebt, möchte im Dschungel an seine Grenzen gehen. Im Interview erzählt er, warum er ins Camp geht und ob er sich darauf vorbereitet.
Herr Glööckler, wie kam es dazu, dass Sie beim Dschungelcamp dabei sind?
Harald Glööckler: Ich werde schon seit zwölf Jahren gefragt, ob ich in die Show will. Das erste Mal vom englischen Camp. Das Dschungelcamp ist in England sehr hoch angesehen. Aber ich war damals nicht bereit, ich hatte wahnsinnig viele Termine und wäre lange weggewesen. Mit fast buddhistischer Gelassenheit saß ich aber nun, als wir während des Lockdowns alle weggesperrt waren, im Garten. Nach ein paar Wochen fängt man an nachzudenken. Dann habe ich mir gedacht, du musst die Sache wieder in die Hand nehmen, denn ich lebe ja nun mal von Öffentlichkeit. Ich habe das Buch „Prinz Pompöös, eine märchenhafte Biografie“ über mich und über die Kunstfigur geschrieben. Dabei reflektierte ich über mein Leben. Wenn die Kindheit Krieg, Horror und Terror war und man auf der anderen Seite Lunch und Dinner mit Weltstars, Prinzen, Fürsten und Staatschefs weltweit hat, dann hat man ein unglaublich spannendes Leben. Aber es gibt auch gar nicht mehr so viel, was einen noch schockieren oder faszinieren könnte. Ich brauche aber diese Spannung. Außerdem coache ich Menschen und sage ihnen, sie sollen aus ihrer Komfortzone raus. Und dann dachte ich mir: „Du solltest aus deiner auch raus, du solltest überhaupt mal wieder raus“. In dieser Situation kam die Anfrage für den Dschungel. Und das war meine Fahrkarte nach draußen. Mir war klar: Ich will mich promoten und wieder stattfinden.
Ich habe sonst immer alles unter Kontrolle. Diese Sache nicht, und das wird mich so an meine Grenzen bringen.
Warum gerade das Dschungelcamp?
Glööckler: Es ist ein grandioses Format. Ich möchte den Zuschauern eine andere Seite von mir zeigen. Aber man sollte in erster Linie Dinge für sich machen. Wenn man nicht Lust darauf hat, diese Herausforderung anzunehmen, sollte man es bleiben lassen. Nur reingehen wegen Publicity oder Geld ist eine schwierige Angelegenheit. Ich habe sonst immer alles unter Kontrolle. Diese Sache habe ich gar nicht unter Kontrolle, und das wird mich so an meine Grenzen bringen. Erst wenn ich im Dschungel bin, werde ich sagen: „Oh shit, was habe ich hier wieder gemacht.“ (lacht.)
Sind Sie schon aufgeregt?
Glööckler: Nein, noch nicht. Die Aufregung wird dann kommen, wenn ich dort bin.
Haben Sie die vergangenen Staffeln des Dschungelcamps geschaut?
Glööckler: Nicht wirklich. Ich schaue ganz wenig Fernsehen und dann gezielt. Ich habe mir überlegt, wenn ich da drin bin, ist Purismus angesagt. Viele Leute denken: Glööckler, glamourös, verrückt, exzentrisch. Es gibt aber auch eine andere Seite, ich bin ja ein Kind vom Land.
Sie sind sehr gepflegt und immer top gestylt. Wie machen Sie das im Dschungel?
Glööckler: Gut aussehen will ich ja da drin schon. Die Leute hoffen natürlich, etwas ganz anderes zu sehen. Ich bin 56, da weiß man, wie man morgens aussieht, wenn man nicht geschminkt ist. 15 Tage in der Hitze, wenig zu essen, nur Wasser und Seife, da sieht man aus wie ein Gewitter. Also habe ich mir gedacht: Das muss alles geregelt werden. Ich habe mir den Kopf, Lidstrich, Lidschatten und die Lippen tätowieren lassen. Ich bin wahrscheinlich der erste Kandidat, der perfekt geschminkt aus den Kakerlaken schaut.
Modedesigner und Unternehmer Harald Glööckler
- Harald Glööckler wurde am 30. Mai 1965 in Maulbronn geboren.
- Im Februar 2015 heiratete er seinen langjährigen Lebensgefährten Dieter Schroth.
- Das Paar lebt in Kirchheim an der Weinstraße.
- Der Modedesigner und Unternehmer ist nicht nur Inhaber des 1990 gegründeten Modelabels Pompöös.
- Glööckler hat zahlreiche andere berufliche Projekte. So hat er unter anderem 2017 zum 500. Reformationsjubiläum einen Buchschuber für die Bibel entworfen. Außerdem gibt es von ihm eine Schmuckkollektion, Leuchten oder eine Teppichkollektion. Er designte unter anderem auch das Interieur für das Café Pompöös in Bad Dürkheim.
- Außerdem ist Glööckler als Buchautor tätig und hat in verschiedenen TV-Sendungen als Juror mitgewirkt.
- Ab dem 21. Januar wird er bei der RTL-Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ im südafrikanischen Dschungel um den Titel des Dschungelkönigs kämpfen.
- Mit im Dschungelcamp dabei ist ein weiterer Kandidat aus der Region: Manuel Flickinger, Kandidat der Gay-Dating-Show „Prince Charming“ im Jahr 2019 aus Limburgerhof.
Welche Luxusartikel nehmen Sie mit?
Glööckler: Das kann ich noch nicht sagen, da es für mich völlig unwichtig ist. Das ist kein Luxuscamp, also brauche ich keinen Luxus. Hungern bin ich gewohnt, sonst könnte ich meine Figur nicht halten. Ich esse sehr gern, aber ich kann auch eine Woche nur Reis essen. Ich habe für den Dschungel dem Luxus abgeschworen.
Wir können nicht alle morgens im Spiegel so toll aussehen, wie uns bei Instagram suggeriert wird.
Wie bereiten Sie sich vor?
Glööckler: Man kann sich auf das Camp überhaupt nicht vorbereiten. Sich einen Sixpack anzutrainieren, ist zwar schön, aber der falsche Ansatz. Anfuttern könnte eine gute Idee sein, jetzt will ich aber auch nicht aussehen wie eine Tonne. Ich werde kurz vorher noch meinen Kaffeekonsum einschränken und gucken, dass ich drinnen nicht plötzlich Entzug habe. Ansonsten mache ich keine großen Dinge. Körper, Seele und Geist müssen in Einklang sein. Dann lasse ich alles auf mich zukommen. Ich möchte auch nicht in den Wettbewerb treten mit Leuten, die 25 sind. Mein Körper war mit 20 anders als mit 56. Das ist aber okay so, ich finde ihn dadurch nicht weniger schön. Man hat auch andere Prioritäten und sollte auch geistig etwas zu bieten haben. Wir können nicht alle morgens im Spiegel so toll aussehen, wie uns bei Instagram suggeriert wird. Auf Instagram sind viele makellos. Wenn man sie dann trifft, erkennt man sie gar nicht mehr.
Wie hat Ihr Mann reagiert, als sie ihm von Ihren Plänen erzählt haben?
Glööckler: Er findet es ganz toll und war begeistert. Mitfliegen will er aber nicht, er hat sich von der Öffentlichkeit verabschiedet. Wer stattdessen als Begleitperson mitkommt, darf ich noch nicht verraten.
Was wird Ihnen im Dschungelcamp am meisten fehlen?
Glööckler: Ich darf gar nicht darüber nachdenken, aber mein kleiner Hund ist im Lockdown so anhänglich geworden. Wenn ich zwei Tage weg bin, ist das schon ein Drama. Das macht mir große Sorgen. Aber sonst fehlt mir nichts. Ich liebe Südafrika und war schon mal dort, allerdings unter anderen Umständen.
Freuen Sie sich darauf, die anderen Kandidaten kennenzulernen?
Glööckler: Sicherlich auch, aber das ist keine Rentner-Kaffeefahrt, sondern eine Competition. Ich gehe nicht hin, weil ich im Dschungel Gesellschaft suche. Ich finde es natürlich spannend und interessiere mich sehr für andere Menschen. Aber die anderen Gründe überwiegen. Ich bin gespannt, wie das ist, 15 Tage auf engem Raum zusammen zu sein.
Wie werden Sie sich präsentieren?
Glööckler: Verstellen wäre mir viel zu anstrengend, aber ich denke, man wird eine andere Facette von mir erleben. Diesen exzentrischen, glamourösen, luxuriösen Herrn Glööckler im Dschungel zu sehen, ist für viele spannend. Ich bin übrigens auch gespannt, wie Herr Glööckler das managt (lacht). Harald muss auch mit ins Dschungelcamp, aber er hat zu Herrn Glööckler gesagt: „Du hast dir die Suppe eingebrockt, jetzt löffelst du die auch aus.“ (lacht)
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