Freinsheim. Was haben Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, Liedermacher Konstantin Wecker und Autorin Carolin Emcke gemeinsam? Sie sind Trägerinnen und Träger des Hermann-Sinsheimer-Preis, der von der Stadt Freinsheim an herausragende Persönlichkeiten aus Literatur und Journalismus verliehen wird - in Erinnerung an den in Freinsheim geborenen jüdischen Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalisten Hermann Sinsheimer (1883-1950).
Als Preisträgerinnen und Preisträger haben Müller, Wecker und Emcke nun gemeinsam mit über achtzig weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern ein öffentliches Statement zum Erhalt der ehemaligen Synagoge in der vorderpfälzischen Gemeinde unterschrieben.
Seit über zwei Jahren gibt es dort Zwist um den Erhalt des historischen Gebäudes. Bis zu seiner Auflösung 2021 war dort der Männergesangverein untergebracht, nach seiner Auflösung machte sich die Freinsheimer Theatermacherin Anja Kleinhans für eine kulturelle Nutzung des Gebäudes stark. „Trotz engagierter bürgerschaftlicher Bemühungen, das Denkmal in kommunaler Hand zu behalten und für eine breite Öffentlichkeit weiterhin kulturell nutzen zu können, habe die Mehrheit des Stadtrates überraschend den Verkauf an Privat beschlossen“, schreiben die Verantwortlichen des Vereins „Kulturstätte Alte Synagoge Freinsheim. Durch den geplanten Verkauf der ehemaligen Synagoge werde die bisher geleistete Erinnerungsarbeit in der Gemeinde abgewertet, heißt es weiter.
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Ehemalige Freinsheimer Synagoge: Stadtbürgermeister äußert sich nicht
Stadtbürgermeister Matthias Weber (FWG) äußerte sich auf Anfrage nicht dazu, ob es bereits Kaufinteressenten gebe und unter welchen Voraussetzungen eine Privatisierung denkbar sei. Der Stadtrat hatte sich im Dezember für den Verkauf des Gebäudes entschieden. Der Verein appelliert in dem Statement an die Städträte, die Entscheidung noch einmal zu überdenken, bevor ein „nicht wieder gut zu machender Schaden für ihr Ansehen und das der Stadt Freinsheim“ entstehe.
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