Mannheim. "Eigentlich hat alles angefangen, als wir uns vor einem Jahr eine Pizza bestellt haben", erinnert sich Stephan Sprinz vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Mannheim. Gemeinsam mit seinen Schulkameraden Liam Goodman und Ingo Simon wunderte er sich, warum die Lieferpizza kalt sei und der Belag am Deckel festklebe. Das müsse man doch verbessern können. Sofort war den dreien klar: Wir erfinden unsere eigene Pizzaschachtel.
Den "perfekten" Pizzakarton und weitere Wissenschaftsprojekte haben 100 junge Forscher im Rahmendes Regionalwettbewerbs von "Jugend forscht" gestern an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Mannheim vorgestellt. Die Visualisierung der Relativitätstheorie anhand eines Computerprogramms, die Zubereitung des perfekten Frühstückseis oder Feuchtsensoren als Frühwarnsystem für Wasser im Keller - das Forschungsspektrum der heranwachsenden Tüftler war vielfältig. Hochmotiviert präsentierten die Teilnehmer des 49. Wettbewerbs der Fachjury insgesamt 45 Projekte aus den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, Geowissenschaften und Technik. Durchgesetzt haben sich am Ende elf Arbeiten, die durch einen überzeugenden Versuchsaufbau und nachvollziehbare Ergebnisse punkten konnten. Die elf Sieger nehmen nun automatisch in der nächsten Runde am Landeswettbewerb Baden-Württemberg im April in Fellbach teil. Dort haben sie die Möglichkeit, sich für das Bundesfinale von "Jugend forscht" in Künzelsau zu qualifizieren.
Die Vertreter der Dualen Hochschule waren begeistert vom Engagement der jugendlichen Forscher: "Wir möchten das Interesse für Naturwissenschaften, Mathematik und Technik schon früh in den Heranwachsenden wecken. Deshalb freut es uns, dass wir uns an der bundesweiten Initiative beteiligen können", so Dr. Volker Schulz, Prodekan der Fakultät Technik an der DHBW.
Die "Pizzaforscher" Stephan, Liam und Ingo gewannen in der Kategorie "Arbeitswelt". Ihr Forscherdrang ist durch den Sieg allerdings noch nicht gestillt. "Wir wollen unseren eigenen Pizzakarton noch ein wenig weiterentwickeln", erzählen die drei. Nach einem Jahr Forschungsarbeit rund um das Thema Pizza sei ihnen der Hunger auf die italienische Spezialität aber noch nicht vergangen. "Insgesamt haben wir während unserer Tests 50 Pizzen gegessen. Aber Pizza kann man doch eigentlich immer essen", erzählt Liam lachend.
Preisträger von "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren"
Arbeitswelt: Maximilian Schmiedgen, Marco Wolf, Adrian Lempka (Daimler AG) - Transportwagen für Feuerlöscher.
Biologie: Carina Habich, Lisa Hillenbrand (Life Science Lab, DKFZ) - Ethidiumbromid-Ersatzstoffe.
Physik: Lena Heller, Lisa Weigl (Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim) - Das ideale Frühstücksei.
Mathematik: Robin Schmucker (Zentralgewerbeschule, Buchen) - Visualisierung Relativitätstheorie.
Technik: Lissy Phung, Lena Annamaier (Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim) - "Grüner Daumen."
Sieger bei "Schüler experimentieren": Stephan Sprinz, Liam Goodman, Ingo Simon (Arbeitswelt); Maria Yemane, Hevidar Dogan (Biologie); Helin Dogan, Alexandra Kupfer (Chemie); Charlotte Vitek, Mara Schwabe (Raumwissenschaft); Pauline Fritz, Amelie Klemm (Physik); Pasqual Kress, Thimo Merke, Yunis Ballikaya (Technik).
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