Speyer. Für das Speyerer Domkapitel, das sich um den Kaiserdom in der Bischofsstadt am Rhein kümmert, ist sie ein Segen: Seit 25 Jahren unterstützt die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit zahlreichen Aktionen den fast 1000 Jahre alten Dom, die größte erhaltene romanische Kirche der Welt. „Wir wollen den Dom bekannter machen und seinen Erhalt fördern“, sagt Alfried Wieczorek, der Vorstandsvorsitzende. 1999 wurde die Stiftung mit einem Kapital von 1,5 Millionen Mark gegründet, Mitinitiator war Altbundeskanzler Helmut Kohl.
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Heute umfasst das Kapital der Stiftung mit Sitz in Speyer fünf Millionen Euro – „zu wenig“ für die vielen Baustellen am Dom, sagt Wieczorek. Wie im Gründungsjahr der Stiftung bleibe es eine große Herausforderung, die horrenden Bau- und Sanierungskosten am Weltkulturerbe auch zukünftig zu sichern. „Die Kosten steigen, der Bedarf ist riesig“, sagt Wieczorek, der ehemalige Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen (rem) in Mannheim. Dafür muss das Domkapitel des Bistums Speyer aufkommen. Die Stiftung und auch der Dombauverein helfen mit Spenden und Projekten.
Stiftungskapital auf zehn Millionen bis 2023 erhöhen
Zum Silberjubiläum setzt sich die Stiftung, deren Gremien Vertreter aus Politik, Religionsgemeinschaften und Gesellschaft angehören, das ehrgeizige Ziel, das Stiftungskapital auf zehn Millionen Euro bis zur 1000-Jahr-Feier des Domes im Jahr 2030 zu erhöhen. Etappenweise sind bis dahin Aktionen in Kooperation mit dem Dombauverein geplant, informiert der Geschäftsführer der Stiftung, Roman Nitsch. Zukünftig soll mit diesem auch ein gemeinsames Stiftungskapital gebildet werden.
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Unter anderem sind ab Mai 2025 im Historischen Museum der Pfalz Fotografien von Horst Hamann zu sehen, die den Dom in „vertikaler“ Perspektive zeigen, auch ein Fotobuch ist geplant. Ein wissenschaftliches Symposium zum Speyerer Dom und seiner Bedeutung soll es 2027 geben. Zudem ist 2030 eine Ausstellung ebenfalls im Historischen Museum der Pfalz vorgesehen. Mit dem Dombau wurde zwischen 1024 und 1030 begonnen. Der Gründer, der salische Kaiser Konrad II. (um 990 bis 1039), wurde vor 1000 Jahren zum König gewählt.
Wichtige Arbeiten am Dom, der Grablege von Kaisern, Königen und Bischöfen, stehen derzeit an, etwa die Sanierung der beiden großen Osttürme. Dafür wirbt die Stiftung Spenden ein, etwa über die populäre Aktion „Die Pfalz wandert für den Dom“. Die „Europareden“ namhafter Persönlichkeiten im Dom, wissenschaftliche Symposien zur Baugeschichte und zur Denkmalpflege sowie Publikationen dienen dazu, die Kirche stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
„Die Europäische Stiftung unterstützt den Domerhalt mit Spenden und ermöglicht so Projekte, die für das Domkapitel alleine nicht finanzierbar wären“, würdigt Dommanagerin Friederike Walter vom Bistum Speyer. Dazu zählten die Einrichtung des barrierefreien Portals auf der Nordseite des Doms, die Anschaffung einer Treppenraupe sowie ein Blindentastmodell des Dom-Innenraums. Gefördert habe die Stiftung zudem eine neue Orgel für die Afrakapelle sowie die neuen Beschallungs- und Videostreaming-Anlagen. Den Mitgliedern der Stiftung liege der Dom als „Ort der geistigen Inspiration, als Baudenkmal und Kunstort“ am Herzen, betont Wieczorek. epd
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