Ausstellung

Erik Rose zeigt bewegende Fotografie in Ludwigshafen

Der Mannheimer Fotograf Erik Rose hat in den Einrichtungen der Lebenshilfe Ludwigshafen fotografiert. Die eindrucksvollen Bilder sind nun in der Rhein-Galerie zu sehen.

Von 
Christian Gerards
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Eröffnen am Freitag gemeinsam die Ausstellung in der Rhein-Galerie (von links): Angelika Hoffmann unjd Laura Heinz von der Lebenshilfe sowie Fotograf Erik Rose. © Christian Gerards

Ludwigshafen. Authentizität und Ehrlichkeit. Das will der Mannheimer Fotograf Erik Rose mit seinen Bildern transportieren. Zu sehen ist dies in der Ausstellung „Echt Jetzt – Bilder, Menschen, Emotionen“ in der Rhein-Galerie in Ludwigshafen, die am Freitag eröffnet worden ist. Dort sind bis Freitag, 24. Oktober, 27 Bilder zu sehen, die der 29-Jährige in den Einrichtungen der Lebenshilfe Ludwigshafen aufgenommen hat.

Ursprünglich kommt Rose aus dem Germersheimer Umland, doch seit fünf Jahren wohnt er in der Schwetzinger Vorstadt. Schon während seines BWL-Studiums hat er aus purer Leidenschaft angefangen, zu fotografieren: „Ich habe die Kamera immer dabei gehabt. Was ich gemacht habe, hat den Leuten gefallen, und sie haben mich dann gefragt, ob ich auch Fotos von ihnen machen könnte“, blickt Rose zurück.

Von der Agentur zum selbstständigen Fotografen

Nach dem Studium habe er sich mit einem Freund selbstständig gemacht: „Er hat die Kunden herangeholt, und ich habe fotografiert“, sagt Rose. Das habe aber nicht lange gehalten, weil sich der Freund beruflich anders orientierte. In einer Marketing-Agentur war er dann für alles Visuelle zuständig. Im Januar wagte der 29-Jährige den Schritt in die hundertprozentige Selbstständigkeit als Fotograf.

Die Lebenshilfe hatte Rose bereits in seiner Agenturzeit beim Job-Barbecue des Hockeyclubs TFC Ludwigshafen, einer Ausbildungsmesse, kennengelernt. In der Folge habe er Bilder in einer ihrer Tagesförderstätten aufgenommen. Die Bilder der Ausstellung sind in den vergangenen zwei Jahren entstanden. Die Initialzündung dazu kam, nachdem Laura Heinz, die 2023 bei der Lebenshilfe als Verantwortliche für Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising angefangen hatte, auf diese Bilderserie aufmerksam geworden war. Sie fragte bei Rose an, ob er nicht in allen Einrichtungen der Lebenshilfe fotografieren könnte. „Sie hat mir volles Vertrauen geschenkt und mir die Zeit zur Verfügung gestellt, die ich für die Bilder benötigte“, betont Rose.

Die Kunst der unauffälligen Fotografie

Herausgekommen ist ein Werk, das die Menschen und das Leben in der sozialen Einrichtung für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung facettenreich einfängt. Das Geheimnis: „Ich arbeite nicht mit einer großen Kamera, sondern mit einer kleinen Leica. Die fällt nicht so auf, so dass die Leute keine Angst haben, fotografiert zu werden. Sie können sich daher authentisch und natürlich geben“, sagt Rose. Und er sei der festen Überzeugung, dass man nur gute Arbeit abliefern könne, wenn man diese auch gerne und mit Freude macht. Sein Steckenpferd seien Reportagen und Dokumentationen, was ihm bei der Arbeit mit der Lebenshilfe gut zupass kam.

Noch habe er Kapazitäten für neue Aufträge. Rose ist sich sicher, dass trotz der extremen Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz Fotografen weiterhin benötigt werden. So können die KI zwar immer besser Produkte darstellen oder bei Porträtbildern Hintergründe verändern. Aber: „Ich mache mir darüber gar nicht so große Sorgen, weil ich hauptsächlich Dokumentationen und Reportagen mache. Die KI kann nie vor Ort gewesen sein – ich schon und kann festhalten, was passiert“, sagt er. Zudem würden Menschen immer noch gerne mit Menschen zusammenarbeiten: „Und wenn ich derjenige bin, dann habe ich schon ganz viel geschafft.“

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