Berlin. Die beiden Großstädte der Metropolregion sind – mal wieder – ganz vorne mit dabei: Im Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) landet Ludwigshafen auf dem unrühmlichen Platz eins, Mannheim auf dem neunten Rang. Worms ist Vierter in dem Ranking, das auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH basiert. Verglichen werden in der Untersuchung der Grad der Versiegelung und das Grünvolumen. Am Dienstag stellte die DUH die Ergebnisse in Berlin vor. Aufgelistet werden die Werte von 190 Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ludwigshafen den Titel der Stadt mit der größten versiegelten Fläche einfährt. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hatte der Chemiestadt diese „Ehre“ zuerkannt. Die hohe Versiegelungsfläche resultiere unter anderem aus den großen Industrieflächen. Allerdings unterscheiden sich die prozentualen Werte der beiden Untersuchungen.
Der GDV kam im Mai vergangenen Jahres auf 67 Prozent versiegelte Fläche des Stadtgebiets. Bei der DUH sind es jetzt nur noch 57,75 Prozent. Erschwerend hinzu kommt der ausgesprochen niedrige Wert von 1,63 Kubikmeter Grünvolumen pro Quadratmeter Fläche. Zur Erklärung: Das Grünvolumen betrachtet Grünflächen mit klimaregulierendem Effekt und wird in Kubikmeter pro Quadratmeter angegeben. Ein durchschnittlich hoher Laubbaum hat demnach ein Grünvolumen von etwa 3400 Kubikmeter.
Worms mit dem schlechtesten Grünvolumen-Wert
Alleine beim Grünvolumen hat Worms in dieser Untersuchung mit 1,35 Kubikmeter pro Quadratmeter Fläche den bundesweit schlechtesten Wert. Mannheim kommt laut der Untersuchung auf 56,3 Prozent versiegelte Fläche und auf 2,06 Kubikmeter Grünvolumen pro Quadratmeter. Für die Gesamtbewertung seien die Flächenversiegelung und das Grünvolumen kombiniert betrachtet worde, wobei die Flächenversiegelung stärker gewichtet wurde, so die Umwelthilfe.
Dagegen taucht Speyer gar nicht in der DUH-Liste auf. Bei den Versicherern landete die Salierstadt im vergangenen Jahr noch auf Platz vier. Gut schneidet dagegen Neustadt an der Weinstraße ab. Es kommt auf 44,46 Prozent Versiegelung bei 4,61 Kubikmeter Grünvolumen pro Quadratmeter.
Hitze in deutschen Städten: 24 von 190 Kommunen fallen durch
Insgesamt beklagt die (DUH) einen mangelnden Schutz vor Hitze in vielen deutschen Städten. In dem Hitzecheck erhielten 24 von 190 Kommunen mit mehr als 50 000 Einwohnern eine Rote Karte. Sie haben demnach einen hohen Anteil an versiegelten Flächen und ein geringes Volumen an Grün. Weitere 82 Kommunen erhielten in der Studie eine Gelbe Karte. Ausreichend Boden, in dem Wasser versickern kann und zugleich Bäume und andere Pflanzen wachsen, gibt es demnach in 84 Städten.
Die Bundesgeschäftsführerin der Umwelthilfe, Barbara Metz, forderte bei der Vorstellung des Hitzechecks ein rechtlich verbindliches Ziel, die Flächenversiegelung zu stoppen. In Zeiten der Klimakrise bräuchten Städte unversiegelte Böden, in denen Wasser versickern könne. Darüber hinaus seien Grünflächen zum Kühlen notwendig. Wenn neu gebaut werde, müssten Flächen entsiegelt werden, sagte Metz. Sie forderte, besonders Schulhöfe und ungenutzte Parkplätze dafür vorzusehen.
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