Freizeit

Das Mittelalter gibt’s im Wormser Wäldchen

Das Spectaculum in Worms bietet mittelalterliches Flair mit Schwertkampf, Handwerkskunst und Musik vom 30. Mai bis 1. Juni.

Von 
Bernhard Zinke
Lesedauer: 
Bei der Feldschlacht gibt's wieder eine Menge Kampfkunst zu sehen. © Bernward Bertram

Worms. Am letzten Mai-Wochenende wird wieder jede Menge mittelalterliches Volk in der Nibelungenstadt unterwegs sein. Dann lockt Worms mit seinem „Spectaculum“ wieder Gewandete und Mittelalter-Fans in die Stadt. Mit rund 60 Lagergruppen aus ganz Europa und mehreren Tausend erwarteten Besuchern dürfte das Spectaculum zu den größten Mittelalterfesten in Deutschland gehören.

Üblicherweise geben die Lagergruppen im Wormser Wäldchen einen Einblick in den Alltag der Menschen der Zeit von 150 bis 1500 nach Christus, also bis zum Ende des Mittelalters. Diesmal wird vom 30. Mai bis 1. Juni der Zeitraum ein wenig ausgedehnt. Aus guten Gründen darf diesmal die Landsknechtsgruppe „Societas Barbarossa“ teilnehmen.

Die Truppe erinnert an die blutige Bauernschlacht bei Worms-Pfeddersheim, die sich in diesem Jahr zum 500. Mal jährt. Die Landsknechte der Gesellschaft Barbarossa zeigen in ihrem Lager mehrere Vorführungen historischer Fechtkunst italienischer Schule. Außerdem erzählen sie vom Alltag während der Bauernkriegszeit am Ausgang des Mittelalters.

Schwertfechten und Medizin im Mittelalter

Wer das Schwert selbst in die Hand nehmen will, kann die richtige Technik beim Workshop „Einführung in das Schwertfechten“ im Lager der Fechtschule Krifon am Samstag und Sonntag, jeweils um 15 Uhr erlernen. Ohnehin wird Mitmachen großgeschrieben beim Spectaculum. Gewandete zeigen alte Handwerkskünste, Lederarbeiten, Kupferschmuck, Drechsler- und Schmiedearbeiten.

Es gibt Modenschauen, dazu wird geklöppelt, gesponnen, gewebt und geschnitzt. Bei den Vorträgen „Medizin im Mittelalter“ und „Pflege im Mittelalter am Beispiel des Hospitaliterordens“ lernen Teilnehmer allerlei Wissenswertes über die Heilkunst und Krankenpflege. Es gibt weitere Workshops zur Salbenherstellung und eines Gewürzweins sowie Kräuterführungen.

Bei der Feldschlacht weist Gevatter Tod zu gegebener Zeit den Weg. © Bernhard Zinke

Wer’s kerniger mag: Hinter dem Äschebuckel finden einmal mehr die Feldschlachten statt, bei denen Gevatter Tod wohl erneut reiche Beute machen wird. Im Wald wird außerdem eine neue Arena aufgebaut: Zu Gast beim Spectaculum ist nämlich zum zweiten Mal die Eisenliga. Dabei handelt es sich um die Vereinigung aller deutschen Clubs im Rahmen des historisch gerüsteten Vollkontaktsports. Diese Eisenliga trägt erneut ihren Fafnir-Cup in Worms aus, ein nationales Vollkontakt-Einladungsturnier. Weniger martialisch, aber nicht minder sportlich geht’s beim Rauf- und Bruchenball zu. Am Fuß des Äschebuckels findet sich die Arena für diesen Sport, organisiert vom Wormser Rugby Club.

Bühnenprogramm mit zahlreichen Spielleuten

Zum zünftigen Mittelalterfest gehört auch die passende Musik. Es gibt wieder zwei Bühnen. In diesem Jahr spielen unter anderem die Formationen

  • die Habenichtse
  • Haggefugg
  • die Spielleut Ranunculus
  • die Duos Wormez und Donnersack
  • die Spilldeyvel und Satyrias

Nächtliche Feuershows beenden jeweils den Tag.

Jedes Jahr kommen Tausende zum Wormser Mittelalter-Festival Spectaculum. © Bernhard Zinke

Das komplette Programm gibt es im Internet unter spectaculum-worms.de. Der Eintritt aufs Festgelände im Wormser Wäldchen am Friedrichsweg kostet 14 Euro, Gewandete zahlen zwölf Euro. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke