Darmstadt. Nach fast 37 Jahren wird er nun zur Rechenschaft gezogen: Der mutmaßliche Mörder der Lindenfelser Schülerin Jutta Hoffmann steht ab dem 15. November vor Gericht. Das geht aus einer Mitteilung des Landgerichts Darmstadt hervor. Peter F., heute 62 Jahre alt, soll die 15-Jährige 1986 in einem Waldstück in der Nähe des Lindenfelser Schwimmbads ermordet haben.
Leiche wird erst im Februar 88 entdeckt
Die Schülerin war gerade auf dem Nachhauseweg, wollte zu Fuß in die Lindenfelser Kernstadt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass F. das Mädchen überfallen und in den Wald gedrängt hat. Dort habe er sie mit einem Messer bedroht und zum Sex gezwungen. Anschließend soll er Jutta mit dem Messer erstochen haben. Mit der Tötung habe der Angeklagte verhindern wollen, dass ihn die Geschädigte bei der Polizei anzeigt und identifiziert.
Der Fall Jutta Hoffmann hatte für viel Aufregung und Bestürzung gesorgt. Nachdem das Mädchen am 29. Juni 1986 nicht nach Hause gekommen war, suchte die Polizei mit einem Großaufgebot und vielen freiwilligen Helfern nach der Schülerin. Doch sie wurde nicht gefunden. Erst knapp zwei Jahre später entdeckte ein Spaziergänger die sterblichen Überreste des Mädchens in einem Waldstück. Ihr Tod blieb zunächst ungesühnt – fast 37 Jahre lang.
Im März 2023 dann die entscheidende Wendung: Ermittler des Landeskriminalamtes Hessen brachten den Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ noch einmal an die Öffentlichkeit. Denn inzwischen wurden alte Spuren noch einmal ausgewertet. Nur ein entscheidendes Puzzleteil fehlte. Tatsächlich brachte die Sendung den entscheidenden Hinweis und schon sechs Tage später wurde F. festgenommen. Er wurde nach 1986 mehrfach wegen Sexualdelikten verurteilt. Seit 2021 befand er sich nach einem Urteil im Maßregelvollzug in einer Klinik in Norddeutschland.
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