Altrip. Mit Umbaumaßnahmen an beiden Anlegestellen versucht die Verbandsgemeinde Rheinauen die Fährverbindung zwischen Altrip und Mannheim wieder zu aktivieren. Wegen des anhaltenden Niedrigwassers ruht der Betrieb dort seit mehr als einem Monat. „Da sich abgezeichnet hat, dass so schnell kein neues Wasser nachkommt, haben wir uns für die Arbeiten entschieden“, berichtet Patrick Fassott, Werkleiter der Verbandsgemeinde und zuständig für den Fährbetrieb.
Auf Altriper Seite schaufelt ein Bagger seit einigen Tagen tonnenweise Kies aus der Anlege-Rinne, um diese zu vertiefen. „Dieses Verfahren ist aufwendig und teuer“, erklärt Fassott. Steigt der Pegelstand des Rheins, ist die ausgebaggerte Fläche schnell wieder überspült – deshalb müsse sorgfältig abgewogen werden. „Beim aktuellen Wasserstand ist die Strömung am Rand eher gering. Da wir davon ausgehen, dass das noch eine Weile so bleibt, sollte die Maßnahme eine Zeit lang Wirkung zeigen“, sagt Fassott. Die Grabungen seien mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt als zuständiger Behörde abgesprochen.
Auf Mannheimer Seite soll der Umbau der Anlegestelle eine nachhaltige Verbesserung bringen. „Hier wurde das Betonfundament aufgebrochen und mit einer neuen Platte um 20 Zentimeter tiefer gelegt“, berichtet Fassott. So soll die Fähre auch bei Niedrigwasser an den Rampenwagen andocken können. „Wir gehen davon aus, dass uns solche Extremlagen in Zukunft öfter erwarten und wollen uns darauf ausrichten.“
Rund 100 000 Euro steckt die Verbandsgemeinde in die Ertüchtigung der Anlegestellen. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, soll Mitte bis Ende der Woche die Funktionsfähigkeit getestet werden. „Wir begeben uns damit auf Neuland, noch nie ist die Fähre bei so niedrigem Wasserstand gefahren.“ Gestern stand der Pegel in Mannheim bei knapp einem Meter. Eingestellt wurde der Betrieb im Oktober bei 1,13 Metern.
Die niedrigen Pegelstände wirken sich auch auf die Wirtschaft aus. Die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern machten sich gestern in einer Mitteilung dafür stark, die Fahrrinne des Rheins zu vertiefen, damit sie auch in trockenen Zeiten befahrbar bleibt. jei
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