Speyer

Ausstellung in Speyer: Warum die Raumfahrt für die Forschung so wichtig ist

Die Raumfahrt beschert dem Leben auf der Erde jede Menge Erleichterungen. Eine Ausstellung gibt ab März im Technik Museum Speyer aufschlussreiche Erläuterungen und zeigt, dass der Akkuschrauber aus dem All kommt

Von 
Bernhard Zinke
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In der Raumfahrthalle des Technik Museums Speyer wird ab Mitte März die neue „ALL.TÄGLICH!“ zu sehen sein. © Technik Museum Speyer

Von wegen: Investitionen für die Raumfahrt sind rausgeschmissenes Geld. Es ist ein gern genutztes Argument, wenn die Mittel für Entwicklungen auf der Erde klamm sind. Aber viele Erfindungen, die eigens für die Raumfahrt gemacht wurden, haben längst unser aller Alltag erreicht. Das Technik Museum Speyer bereitet sich aktuell auf eine Schau vor, die ab Mitte März in der Raumfahrthalle des Museums zu sehen sein wird. Dort soll die Wanderausstellung „ALL.TÄGLICH!“ Europas größte Dauerausstellung zur bemannten Raumfahrt „Apollo and Beyond“ bereichern.

Die Liste der Errungenschaften, die den Weg aus der Raumfahrt in den Alltag gefunden haben, ist lang: So würde es beispielsweise keine Akkuwerkzeuge geben. Denn auch bei Missionen im Weltall muss geschraubt und gebohrt werden. Allerdings gibt’s an Bord der Raumschiffe und der Internationalen Raumstation ISS keine Steckdosen. Also wurden batteriebetriebene Werkzeuge entwickelt. Auch die kleinen Handstaubsauger für die heimischen Polstermöbel sind eine Idee der Raumfahrt.

Kabelloser Kopfhörer

Computerchips in unseren Handys und Minikameras? Entwickelt für den Einsatz in den Weiten des Alls. Der kabellose Kopfhörer, der heute auch bei vielen Videokonferenzen unverzichtbar ist: Hat Neil Armstrong schon während seines großen Schritts für die Menschheit auf dem Mond getragen. Die Navigationsgeräte in unseren Autos würden ohne Weltraumtechnik nicht funktionieren – GPS wurde von der NASA entwickelt. Und auch die Brennstoffzellentechnik, die aktuell für den Übergang in eine klimafreundlichere Zukunft weiterentwickelt wird, hat ihren Ursprung in der Raumforschung: Brennstoffzellen sorgten schon bei den Apollo-Missionen für Strom an Bord. Wasserstoff in den Tanks schoss die Trägerraketen in den Himmel.

Ohne Weltraumforschung würden auch die Meteorologen bei ihren Wettervorhersagen im Dunkeln tappen. Und Untersuchungen über die Bewegung der menschlichen Wirbelsäule in der Schwerelosigkeit trägt heute zu Behandlungen gegen höchst irdische Rückenschmerzen bei.

Die Macher der Ausstellung haben mehr als 40 Beispiele von Innovationen, Technologien und Anwendungen zusammengetragen, die aus der Raumfahrt stammen und den Menschen auf der Erde hohen Nutzen bringen. Aufgeteilt wird die Ausstellung in die Bereiche „Wohnen und Arbeiten“, „Gesundheit und Ernährung“, „Reisen und Freizeit“, „Mobilität und Kommunikation“ sowie „Wissen und Bildung“.

Aktuell ist die Schau ALL.TÄGLICH! noch bis zum 10. März im Industriemuseum Chemnitz zu sehen. Dann ziehen die Exponate um nach Speyer, wo sie ab dem 15. März in der Raumfahrthalle des Technik Museums zu sehen sein werden. Geschaffen hat die Ausstellung die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Seit 2013 fördert deren Initiative INNOspace den branchenübergreifenden Wissens- und Technologietransfer. Das übergeordnete Ziel: Den Technologietransfer zwischen der Raumfahrt und anderen Branchen zu nutzen, um neue Märkte zu erschließen, die Kommerzialisierung der Raumfahrt voranzutreiben und letztlich damit auch den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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