Sinsheim. Nach einer Auseinandersetzung zweier Familien in Sinsheim hat die Polizei am Donnerstag erste Ermittlungserbnisse vorgestellt. „Obwohl der überwiegende Teil der Verdächtigen zu den Vorwürfen schweigt, sind die Ermittler bereits einen wesentlichen Schritt vorangekommen“, berichtete die Behörde zu dem Vorfall vom Freitag, 8. Oktober, als etwa 20 Personen der beiden Familien aneinandergeraten waren. „Ziel war es, die Geschehensabläufe des Abends zu rekonstruieren sowie die Hintergründe der offenbar seit längerer Zeit schwelenden Spannungen zwischen beiden Familien aufzuklären“, erklärte die Polizei.
Ermittlungen gegen neun Personen
Wegen der bisher vorliegenden Erkenntnisse wird aktuell gegen neun Personen ermittelt, denen die Begehung von insgesamt 20 Straftaten vorgeworfen werden. Neun davon beziehen sich nach Angaben der Beamtinnen und Beamten auf gefährliche Körperverletzungen. Bei zwei Straftaten soll es sich jeweils um eine einfache Körperverletzung handeln. In fünf weiteren Fällen werde wegen Beleidigungen ermittelt. Zudem gehen die Ermittler jeweils in einem Fall dem Verdacht der Sachbeschädigung, der Bedrohung, des Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie dem Fahren ohne Fahrerlaubnis nach.
In drei weiteren Fällen wurden darüber hinaus die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen und wegen gefährlicher Körperverletzung gegen einen unbeteiligten Zeugen aufgenommen.
Klingelstreich vermutlich Auslöser der Eskalation
Mehrere Anwohner hatten die Auseinandersetzung in der Lerchenstraße im Ortsteil Steinfurt der Polizei gemeldet. Auslöser für den Streit war wohl ein Klingelstreich, hatten die Beamtinnen und Beamten nach ersten Erkenntnissen vermutet. Nach anfänglichen Provokationen und Beleidigungen entwickelte sich schließlich eine Schlägerei zwischen den rund 20 Beteiligten. Mehrere Verletzte waren das Ergebnis. Fünf Personen wurden zur Behandlung ihrer Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert.
Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg unterstützt mit Spezialistinnen und Spezialisten der Kriminalinspektion "Cybercrime" und der Zentralen Kriminaltechnik die Ermittlungen, teilte die Polizei wenige Tage nach der Auseinandersetzung mit. Es sollten vor allem Videomitschnitte analysiert und gesicherte Spuren ausgewertet werden. Die Ermittlungen dauern an.
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