Ludwigshafen. Der Bau an der neuen Hochstraße Süd schreitet weiter voran. In einem jetzt bevorstehenden Bauabschnitt werden die sogenannten Brückenkappen betoniert. Das hat allerdings Auswirkungen auf den Verkehr über die Konrad-Adenauer-Brücke in Richtung Mannheim. Lkw müssen eine Umleitung über die weiter nördlich verlaufende Kurt-Schumacher-Brücke in Kauf nehmen. Und zwar bereits ab diesem Donnerstag, 23. Oktober. Auch für Autofahrer, Radler und Fußgänger bedeutet die Baustelle einige Einschränkungen.
Als Kappen bezeichnen die Fachleute die Ränder von Brückenbauwerken, die auf den fertigen Rohbau aufbetoniert werden. Manchmal verlaufen darüber Radwege, im Fall der neuen Hochstraße Süd tragen die Kappen die Schutzplanken und Geländer als Sicherungseinrichtungen.
Für Autofahrer gilt vier Monate lang Tempo 30
Allerdings ist die Auffahrt auf die Brücke an dieser Stelle ziemlich schmal. Das bedeutet: Die Bauarbeiten müssen zum Teil im Bereich der Straße stattfinden. Allerdings wollen Verwaltung und Bauprojektgesellschaft so wenig wie möglich in den fließenden Verkehr eingreifen. Gleichwohl müssen die Spuren wegen des Engpasses neu sortiert werden. Der Autoverkehr wird etwas rechts verlagert, in den Bereich, in dem derzeit noch Radfahrer und Fußgänger nebeneinander unterwegs sind. Das schafft Platz für die Spezialgeräte, die die Brückenkappen herstellen.
Für Autofahrer gilt deshalb voraussichtlich bis Ende Februar Tempo 30 an dieser Stelle. Und weil der S-Bahnhof Ludwigshafen Mitte im oberen Bereich der Auffahrt für einige Meter näher an die Straße heranrückt, müssen Fahrradfahrer an dieser Stelle absteigen und ihr Fahrrad schieben, erläutert Stadtsprecher Christophe Klimmer. Die Arbeiten an der Baustelle beginnen am kommenden Montag.
Auffahrt für Lkw ab Donnerstag gesperrt
Den größten Nachteil haben indessen Lkw-Fahrer. Durch die Enge der Fahrbahn und die Höhe der Schalungen für die Kappen kommt der Schwerlastverkehr schlicht an der Brücke nicht mehr vorbei. Sie müssen einen Umweg über die Kurt-Schumacher-Brücke in Kauf nehmen. Bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 22. auf 23. Oktober, wird nach Angaben der Stadtverwaltung eine Verkehrssicherung eingebaut, die verhindern soll, dass Lkw noch auf die Auffahrt einfahren. Das Prinzip kennt der Schwerlastverkehr auf der Hochstraße Nord von Mannheim in Richtung Pfalz und in Mannheim rund um die Baustelle der BBC-Brücke. An dieser Auffahrt wird jedoch eine Sperre in Form eines Höhenportals eingebaut. Das heißt: Fahrzeuge mit einer bestimmten Höhe können nicht durch die Sperre fahren, ohne die Aufbauten zu beschädigen.
Arbeiten auf der Hochstraße Süd
- Nach wie vor halten die Stadt Ludwigshafen und ihre Bauprojektgesellschaft an dem Zeitplan fest, dass die Hochstraße am Ende des ersten Quartals 2026 , also im März oder Anfang April wieder befahrbar sein wird. Allerdings zunächst nur bis zur Abfahrt Heinigstraße .
- Grund sind umfangreichere Arbeiten an der sich anschließenden sogenannten Weißen Hochstraße. Während der Arbeiten waren unter anderem stark verrostete Stahlbewehrungen im Beton entdeckt worden.
- Durchgängig soll die neue Hochstraße Süd dann im Juli 2026 befahrbar sein.
- Die Hochstraße ist mittlerweile durchgängig betoniert. Im Lauf der kommenden Monate werden Abdichtungen und Brückenkappen fertiggestellt. Darüber hinaus werden Geländer, Leitplanken und die Beleuchtung installiert sowie Asphalt und Markierungen aufgetragen.
Nach Einschätzung von Stadtverwaltung und Bauprojektgesellschaft sei der temporäre Eingriff in die Verkehrsführung in dieser Form am leichtesten verschmerzbar. Denn für Autofahrer, Radler und Fußgänger ändere sich kaum etwas außer dem Tempolimit und etwas engeren Wegen. Und außerdem habe die Adenauerbrücke für den Lkw-Verkehr zwischen Ludwigshafen und Mannheim eine geringere Bedeutung als die Schumacher-Brücke. Betroffen sei nur der Schwerlastverkehr, der in Süd oder in der Innenstadt seine Ware be- und entlade. Die Umleitung hält die Stadt für vertretbar. Alle anderen Lkw-Fahrten seien nicht betroffen, da sie der regulären Verkehrsführung über die Bruchwiesenstraße folgten.
Alternativen wären deutlich teurer geworden
Unterm Strich bedeute die Verkehrsführung den geringsten Eingriff in die Verkehrsgewohnheiten der Bürgerinnen und Bürger und sei außerdem die wirtschaftlichste Variante. Andernfalls hätte der gesamte Fahrrad- und Fußgängerbereich für die schweren Lastwagen ertüchtigt werden müssen. Das wiederum hätte eine Sperrung für Lkw und Fußgänger sowie Radfahrer bedeutet. Das hätte dazu auch entsprechende Mehrkosten verursacht und zusätzliche Bauzeit in Anspruch genommen, begründet die Stadt die Maßnahme.
Die Stadt nutzt die kommenden vier Monate außerdem, um Übergangskonstruktionen auszutauschen. Diese Vorrichtungen in der Fahrbahn sind sozusagen Dehnungsfugen, die verhindern, dass die Brücken durch Ausdehnung oder Zusammenziehen bei entsprechenden Temperaturen auseinanderbrechen. Auf dem Bauplan steht überdies die Sanierung einer Stützwand.
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