Sanierungsarbeiten

Asbest in der Wehrbrücke sorgt für Ärger in Hirschhorn

Nach wochenlangem Schweigen: Die Straßenbaubehörde Hessen Mobil gibt bekannt, dass sich durch Asbest in der Wehrbrücke die Arbeiten deutlich verzögern. Eine Fertigstellung der Brücke im Jahr 2025 ist aktuell nicht in Sicht

Von 
Thomas Wilken
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Die Sanierung der Wehrbrücke in Hirschhorn verzögert sich immer weiter: Diesmal sorgt eine Asbestschicht für Ärger. © Privat

Hirschhorn. Was der Landeshauptstadt ihr Stuttgart 21 ist, das heißt in Hirschhorn Sanierung der Wehrbrücke. Die sollte eigentlich bereits vor einem Jahr beendet sein. Zuletzt lautete der neue Termin Sommer 2025. Auch der ist jetzt für die Tonne. Nach wochenlangem Schweigen lässt die Straßenbaubehörde Hessen Mobil nun die Katze aus dem Sack, warum die Bauarbeiten schon seit längerer Zeit nicht fortgesetzt wurden: Asbest.

Asbest an der Wehrbrücke sorgt für Verzögerungen

Asbesthaltiges Material am Brückenbauwerk sorgt für Verzögerungen, teilt die Behörde mit. Die Bauarbeiten ziehen sich somit weiter hin. Bei vorherigen Tätigkeiten wurde festgestellt, dass sich unterhalb des Asphalts eine schadstoffbelastete Beschichtung befindet. Zum Schutz der Beschäftigten mussten daher die Arbeiten sofort eingestellt werden, heißt es in der Mitteilung.

Die zwischenzeitlich an der Beschichtung durchgeführten Analysen haben laut Hessen Mobil bestätigt, dass sich unter der eigentlichen Abdichtung der Fahrbahntafel eine asbesthaltige Schicht befindet. Diese sei im Zuge der bauvorbereitenden Untersuchungen nicht zu erkennen gewesen. Bei einem Abbruch oder der Entfernung von asbesthaltigem Material könnten aber gesundheitsschädigende Fasern freigesetzt werden, weshalb dies nur unter Einhaltung hoher Sicherheitsvorkehrungen und durch eine dafür spezialisierte Fachfirma erlaubt sei.

Konzept zur Entfernung der Schicht wird erstellt

Zwischenzeitlich wurden von der Straßenbaubehörde weitere umfangreiche Probeentnahmen an der Brücke durchgeführt. Dabei wurde das asbesthaltige Material nur im Bereich der Fahrbahntafel festgestellt. Dennoch ergeben sich der Mitteilung zufolge dadurch erneut Verzögerungen für die weiteren Bauarbeiten.

Derzeit wird durch die Baufirma mit dem Regierungspräsidium (RP) Darmstadt ein Konzept zur Entfernung der Asbestschicht erstellt. Die Arbeiten können nach aktuellem Stand daher frühestens im Juli fortgeführt werden. Die Auswirkungen auf den weiteren Bauablauf werden im Rahmen von Abstimmungen mit dem RP, dem Kreis Bergstraße und Hessen Mobil festgelegt. Sobald die Arbeiten wieder aufgenommen werden können, will die Behörde über den weiteren Bauablauf informieren.

Zeitplan für Sanierung der Wehrbrücke Makulatur

Eigentlich sollte die Wehrbrücke bis Dezember nochmals voll gesperrt werden. Im Anschluss war vorgesehen, sie bis voraussichtlich Frühjahr 2025 wieder halbseitig für den Verkehr freizugeben. Im kommenden Frühjahr war wegen Restarbeiten auf der Brückenfahrbahn nochmals eine Vollsperrung für rund zehn Wochen vorgesehen, so dass man im zweiten Quartal 2025 fertig sein wollte. Dieser Zeitplan ist nun Makulatur. Damit bekommt die Belastung der Anwohner eine neue Qualität.

Die Umleitung während der einzelnen Vollsperrungen erfolgt für den Fern-und Schwerverkehr über Schönbrunn/Moosbrunn und Eberbach. Für den Anliegerverkehr bis 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht ist eine Umleitung über die Brentanostraße und die Rettungszufahrt am Tunnel Hirschhorn zur B 37 eingerichtet. Beide Straßen sind durch die lange Nutzung aber schon sehr in Mitleidenschaft gezogen, sodass es aus Hirschhorn die Forderung gibt, dass sich der Kreis als Auftraggeber der Maßnahme an den Sanierungskosten beteiligen soll.

Freier Autor Freier Journalist für Tageszeitungen im südlichen Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis

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