Soziales - „Anpfiff ins Leben“ und BASF starten gemeinsames Projekt / Probleme werden individuell und gemeinsam mit Anleitung gelöst

"Anpfiff ins Leben" und BASF helfen Vereinen der Metropolregion

Von 
Bernhard Zinke
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Bekommen Hilfe: Steffen Vogt (v.l., Lingenfeld), Christian Geißler (Mutterstadt), Toni Bozanovic (Bürstadt) und Steffen Schmidt (Otterstadt). © Anpfiff ins Leben

Rhein-Neckar. Die Probleme sind in allen Vereinen dieselben: Die Mitgliederzahl schrumpft beständig, und immer weniger Ehrenamtliche sind bereit, sich zu engagieren. Daraus resultieren nicht zuletzt klamme Kassen, da Mitgliedsbeiträge und Einnahmen aus vereinseigenen Veranstaltungen spärlicher fließen. Fünf Sportvereine der Metropolregion dürfen sich nun über professionelle Hilfe freuen: Sie bekommen neun Monate lang jeweils einen Experten zur Seite gestellt, der sich um die individuellen Probleme der Vereine kümmert und gemeinsam mit ihnen Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

„Bei diesem Projekt geht es um die aktive Zusammenarbeit und nicht um Geld oder Sachleistungen“, macht Projektleiter Patrick Maurer klar, dass es auch auf aktive Mitwirkung des Vereins ankommt. Organisiert wird die Initiative von „Anpfiff ins Leben“, finanziert von der BASF. Für dieses erste kostenlose, professionelle Vereinsberatungsprojekt haben die beiden Partner eigens das „Vereinslab“ aus der Taufe gehoben. Der Verein „Anpfiff ins Leben“ entstand vor 20 Jahren auf Initiative von Dietmar Hopp. Ursprünglich für die Rundum-Förderung von Jugendlichen in Sportvereinen und zur Bewegungsförderung von Amputierten angelegt, kümmert sich der Verein seit zwei Jahren auch um die Vereinsberatung.

Individuelle Lösungen

Nutznießer dieses neuen Feldes sind nun der Jugendförderverein (JFV) Bürstadt, der TSV Lingenfeld, die FG 08 Mutterstadt, der TuRa Otterstadt und der TSV Handschuhsheim. Sie dürfen sich über professionelle Hilfe bei der Bewältigung individueller Herausforderungen freuen. „Als reiner Förderverein, der nur Jugendmannschaften und dabei rund 250 Kinder betreut, wollen wir das große Potenzial rund um unsere Stadt noch besser nutzen und erhoffen uns durch die Vereinsberatung frische Impulse“, gibt Toni Bozanovic, sportlicher Leiter des JFV Bürstadt die Stoßrichtung der Südhessen vor. Der TSV Lingenfeld dagegen stemmt sich gegen den Aderlass von C- bis A-Junioren, unter dem der Verein seit zehn Jahren leidet. Ein neuer Rasenplatz und die Umstellung auf eine LED-Flutlichtanlage sind weitere Projekte, die der Verein bewältigen will.

Wieder andere Erwartungen hat Christian Geißler von der FG 08 Mutterstadt: „Mutterstadt befindet sich im Aufbruch, hier ändert sich viel. Ganz wichtig ist uns in diesem Zusammenhang die Jugendförderung, für die uns eine Art Nachhilfeprogramm vorschwebt.“ Kinderbetreuung – sei es in Form von Ferienprogrammen oder sozialen Projekten wie Dreck-Weg-Tagen und Christbaum-Sammelaktionen – sind ein fester Bestandteil des Vereinslebens des TuRa Otterstadt. Die Gemeinde aus dem Rhein-Pfalz-Kreis ist eine extrem sportliche, was die 750 Mitglieder eindrucksvoll belegen. Jugendleiter Steffen Schmidt konstatiert: „In unserem Verein haben wir den Traum, einen Sportpark gemeinsam mit unseren Schulen und Kindergärten zu verwirklichen, um dem Nachwuchs eine sportliche und soziale Alternative zu bieten.“

In dieser Woche nun beginnt die Workshop-Phase. Dort wird ermittelt, wo die Vereine stehen, wie das Konzept aussieht und wie die Mitglieder ins Boot geholt werden können. Die konkrete Umsetzung der Projektpläne startet im kommenden Frühjahr. Im Idealfall sind die Vereine nach Abschluss des Projekts dann auch fit für künftige Herausforderungen.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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