Energiegewinnung - Anhörung zum Geothermie-Kraftwerk in Landau – Oberbürgermeister bezieht klar Position

Anhörung zu Geothermie in Landau – OB Hirsch: „Freibrief“ steht nicht zur Debatte

Von 
afs
Lesedauer: 
In Insheim bei Landau gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren eine Geothermie-Anlage: Ende 2021 hat Vulcan sie von den Pfalzwerken gekauft. © Klaus Venus

Landau. Wie sicher wird das Geothermiekraftwerk in Landau in Zukunft sein? Was heißt ein Weiterbetrieb für die Anwohnerinnen und Anwohner? Wie würde die Nahwärme, die das Kraftwerk liefern könnte, zu den Anwohnern kommen? Und ist die Stadt überhaupt der richtige Standort für Geothermie und Lithium-Gewinnung? Experten der Themen Geothermie und Lithium-Gewinnung sollen am Dienstag, 31. Mai, im Hauptausschuss der Stadt Landau Rede und Antwort stehen. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Danach will sich der Stadtrat erneut mit seiner Haltung zur Geothermie in Landau befassen.

In etwa zehnminütigen Statements werden Vertreter der Energie Südwest AG, der IKAV-Gruppe als Eigentümerin des Geothermiekraftwerks, der Firma Vulcan Energy mit dem Schwerpunkt Lithium-Förderung, des Landesamts für Geologie und Bergbau, des Karlsruher Instituts für Technologie und der Bürgerinitiative Geothermie Landau sowie der von der Stadt beauftragte externe Fachgutachter der Firma Montanes auf einem Podium ihre Sachlage erörtern.

Oberbürgermeister Hirsch ist es wichtig, die anstehende Entscheidung zur Geothermie in Landau im Vorfeld noch einmal einzuordnen. Ein „Freibrief“ für die Geothermie stehe nicht zur Debatte; vielmehr gehe es darum, der Verwaltung überhaupt die Möglichkeit zu eröffnen, Vorhaben zur Lithium-Gewinnung am Wirtschaftsstandort Landau grundsätzlich ergebnisoffen zu begleiten.

Sind die städtischen Gremien einer möglichen Lithium-Gewinnung am Standort Landau gegenüber grundsätzlich offen, müsste die Forderung einer Stilllegung des Kraftwerks zurückgenommen werden – natürlich unter der Voraussetzung, dass nicht Mensch, Umwelt oder Hab und Gut Schaden nehmen und gemäß der gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren, auch für eine mögliche dritte Bohrung. Diese soll es dem Betreiber nach ermöglichen, mehr heißes Wasser aus der Tiefe nach oben zu pumpen und mit Druck wieder zurückzupressen. So soll mehr Heizwärme und Strom erzeugt werden als bisher.

Info: Die Sitzung findet ab 17 Uhr im Großen Saal der Jugendstil-Festhalle statt und wird unter www.landau.de/gremienlivestream auch live im Internet übertragen. Im Anschluss an die Geothermie-Anhörung tagt ab 19 Uhr der Hauptausschuss der Stadt Landau noch in alleiniger Sitzung.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen